Durch Corona haben die Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung nochmals deutlich Fahrt aufgenommen. Obwohl Deutschland in diesem Bereich sicherlich nicht unbedingt das Maß der Dinge ist, mussten sich im letzten Jahr viele Unternehmen, Institutionen, Einrichtungen etc. dringend damit befassen und vielfach auch komplett umstellen. Nicht in allen Fällen hat das sofort erfolgreich geklappt, aber unser digitales Leben ist mittlerweile trotzdem in allen Lebensbereichen spürbar:
Ob im Beruf, in Schulen und Universitäten und auch in unserem Alltag beziehungsweise im Privatleben auf die eine oder andere Weise. Seit Anfang letzten Jahres kommt dem E-Learning mit die größte Bedeutung zu - Schulen und Unis waren lange Zeit geschlossen oder nur sehr eingeschränkt offen. Aber auch durch die Homeoffice-Pflicht und dem Wegfallen von Meetings, Konferenzen, Weiterbildungen etc. in Präsenz ist es nunmehr fester Bestandteil im Job.
Bei E-Learning geht es natürlich um Wissensvermittlung und ich glaube, eines ist sicher, auch wenn Corona einmal vorbei ist, wird am digitalen Lernen kein Weg mehr vorbei führen. Deswegen widmen wir uns heute diesem Thema und geben Anregungen, was dafür wichtig ist.
Warum überhaupt Weiterbildung und warum es gerade für Selbständige so wichtig ist, erfährst du hier: Man lernt nie aus - Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es für Selbstständige?
Was versteht man unter E-Learning genau?
Starten wir mal faktisch: Der Begriff kommt aus dem Englischen. Electronic Learning , kurz E-Learning, wird im deutschen Sprachgebrauch als "elektronisch unterstütztes Lernen oder auch „elektronisches Lernen“ bezeichnet. Dazu zählen alle Lern-Formen, zu deren Unterstützung unterschiedliche technische, elektronische oder digitale Medien bzw. Hilfsmittel verwendet werden - und zwar für alle Lern- und Lehrprozesse.
Diese umfassen einerseits die Vorbereitung und die Präsentation der Inhalte und ebenfalls auch die Verbreitung zur und die Kommunikation mit der Zielgruppe. Außer dem Begriff E-Learning sind auch Synonyme gebräuchlich, wie unter anderem Computerbasiertes Lernen, Online-Lernen oder multimediales Lernen.
Kurz gesagt: Electronic Learning stellt also keine digitale Lernform per se dar, sondern ist der Überbegriff für verschiedenste Lern- und Lehrmethoden.
Beachte: Für die Begriffsbestimmung des E-Learning gibt es zwar noch keine allgemein anerkannte Definition, doch die Diskussion darüber wird seit längerem heiß geführt. Grund dafür ist der weitgefasste Rahmen, wie E-Learning definiert wird und wie es zum Einsatz kommen kann.
So gibt es nicht nur die Möglichkeit, E-Learning-Methoden in didaktische und pädagogische Konzepte einzubringen und klassische Lernformen wie Kurse oder Seminare durch digitale Medien zu unterstützen (nennt sich dann elektronisch unterstützter Lernprozess). Einige Verfechter sehen übrigens nur darin die "echte" Art des E-Learnings.
Andere gehen aber gerne noch ein Stück weiter und beziehen sämtliche verfügbaren Möglichkeiten elektronischen Lernens mit ein. Es umfasst dann unter anderem auch eigenständiges Lernen unter Zuhilfenahme digitaler Mittel.
Als Beispiele gelten Online-Videos, die mit Erklärungen untermauert sind, einfache Artikel zu ganz bestimmten Themen oder die Verwendung von Suchmaschinen wie z.B. Google etc. auf der Suche nach einem dir unbekannten Wort oder Sujet.
Welche unterschiedlichen Formen an E-Learning gibt es?
Welche Art an E-Learning für dich in Frage kommt, hängt
- wenn du Nutzer bist: von den/deinen persönlichen Anforderungen ab und was du brauchst/suchst.
- wenn du Anbieter bist: von der/deiner jeweiligen Zielgruppe und den zu vermittelnden Lehrinhalten ab.
Aber welche unterschiedlichen Formen gibt es überhaupt? Hier sind ein paar Beispiele:
Digitale Lerninhalte (auch als Web Based Training bezeichnet), hier werden der Zielgruppe Inhalte, Wissen, Informationen etc. zum Beispiel im Rahmen einer Präsentation angeboten. Die Lerninhalte werden auf einer speziellen Plattform oder über ein bestimmtes Programm über das Internet bereitgestellt. Hier ist die Art und die Länge relativ frei gestaltbar. Bei zahlreichen Varianten gibt es am Ende der Präsentation einen Test, in dem das vermittelte Wissen direkt abgefragt wird.
Content Sharing (auch Learning Communitys) ist gerade in Schulen und Universitäten beliebt, weil hier Lernunterlagen digital mit Mitschülern und anderen Kommilitonen geteilt werden können, wie beispielsweise Notizen, Exzerpte oder Mitschriften. Über bestimmte Programme können Dokumente gemeinsam bearbeitet werden. Aber auch in Firmen wird dies gerne genutzt, um wichtige Inhalte oder Infos zu teilen.
Die Web Based Collaboration ist eine ähnliche Form, die allerdings genau darauf abzielt, Aufgaben etc. gemeinsam mit anderen digital zu absolvieren (während der vorgenannte Punkt diese Möglichkeit als eine von mehreren bietet). Das Praktische: Man muss sich nicht treffen und erledigt alles am heimischen Computer. Bearbeiten, Austauschen, Präsentieren.
Das Format Video nimmt eine immer größer werdende Rolle ein. Egal ob du das Klavierspiel lernen möchtest, dir ein Video zum Aufbau eines Ikearegals oder zu einem komplexen betriebswirtschaftlichen Thema anschaust - unter anderem die Plattform Youtube ist voll davon.
Ob es immer einen Sinn ergibt, bleibt dem Auge des Betrachters überlassen. Denn es tummeln sich natürlich auch viele "Spinner" im Netz. Aber vor allem für das E-Learning gibt es viele tolle Angebote. Und da Inhalte, die visuell erklärt werden, oft leichter hängenbleiben als Inhalte in geschriebener Form, werden Videos immer beliebter.
Und je nachdem wie aufwändig sie erstellt sind, desto größer der Spielraum für die Wissensvermittlung. Und dies hat sich auch für Online-Seminare, Fort- und Weiterbildungen bestens bewährt. Wie zum Beispiel:
Webinare, die sich ebenfalls immer größerer Beliebtheit erfreuen. Hier geht es sozusagen um einen digitalen (Experten-) Vortrag zu einem beliebigen Thema. Das Gute daran ist, dass die Teilnehmer nicht unbedingt live daran teilnehmen müssen, sondern sich das Webinar, quasi als Aufzeichnung, später zu einem beliebigen Zeitpunkt anschauen können.
Diese Form an E-Learning kommt vor allem dann in Frage, wenn eine große Anzahl an Teilnehmern, die sich womöglich an vielen verschiedenen Orten befinden, erreicht werden soll.
Hier gibt es zwei weitere Blogartikel zum Thema Webinare: Warum es sich lohnt, Webinare anzubieten und generell zum Thema Digitales Lernen: Wie du mit Webinaren, Onlinetrainings und -fortbildungen die aktuelle Krisenzeit für dich nutzen kannst.
Interaktive Online-Lösungen
Fast jeder wird sich damit spätestens im letzten Jahr beschäftigt haben. Egal ob Zoom, Google-Meet und viele andere Formate haben uns die Möglichkeit digitaler und interaktiver Treffen, Meetings, Seminare, Konferenzen etc. gebracht.
Und dann gibt es noch das so genannte Mobile Learning, bei denen du digitale Lerninhalte, wie der Name schon vermuten lässt, auf mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet abrufen kannst.
Der Vollständigkeit halber sei noch das so genannte Micro-Learning erwähnt, bei dem Inhalte in viele kleine Lerneinheiten aufgeteilt werden. Gerade bei komplexen und anspruchsvollen Themen kann sich dies bewähren. Die Teilnehmer lernen sozusagen in kleinen Schritten und fühlen sich nicht überfordert.
Und last but not least: Virtual Reality, das den meisten wahrscheinlich eher als "Spielvariante" bekannt sein dürfte. Doch auch hier gibt es einige wenige, neuartige Schulungsmöglichkeiten, für die sich die Teilnehmer mittels einer VR-Brille in einen virtuellen Raum begeben, um beispielsweise bestimmte Situationen und damit verbundene Prozesse oder Handlungen zu trainieren. Diese relativ neue Methode hat sogar schon in deutschen Unternehmen Einzug gehalten.