Kita und Co. - Das A und O
Damit du dich voll und ganz auf dein (Tages-)Geschäft konzentrieren kannst, ist es unbedingt empfehlenswert, dein Kind einer Betreuungseinrichtung anzuvertrauen oder eine Tagesmutter in Anspruch zu nehmen, die dich für einige Stunden am Tag von deinen Elternpflichten befreit.
Sofern Großeltern oder andere Familienmitglieder in der Nähe wohnen oder sich zur Verfügung stellen, die ein oder andere Betreuungszeit zu übernehmen, ist das natürlich Gold wert. Sobald Kinder aus dem Nestschutz sind, sich viel mit anderen Kindern umgeben, tauschen sie auch gern schnell mal Bakterien und Viren untereinander aus, um kleinere und größere Infekte zu verbreiten. Sprich, Kinder sind zu Beginn oft krank und brauchen liebevolle Zuwendung bei Abwesenheit einer Betreuungseinrichtung.
Bist du angestellt, entlastet dich dein Arbeitgeber oder deine gesetzliche Krankenversicherung, zumindest zu einem großen Teil von finanziellen Einbußen, die du hättest, wenn du deiner Arbeit zwecks Kinderbetreuung fernbleibst.
Für Selbständige gilt das leider nicht. Du wirst dir wohl kaum selbst deinen Arbeitsausfall finanziell ausgleichen wollen bzw. können. Projekte, Kunden, Deadlines und Tagesgeschäft können auch nicht einfach so auf Eis gelegt werden. Deshalb ist eine Betreuung, für das Arbeiten nach der Elternzeit, das A und O.
Arbeiten nach der Elternzeit: Mit dem Partner sprechen
Mit einem Kind wachsen nicht nur die beruflichen Herausforderungen, auch für deine Partnerschaft bedeutet es einen ganz neuen Schritt. Genau deshalb ist es wichtig, dass beide Elternteile viel miteinander reden und sich darin abstimmen, wie ein Tagesablauf zukünftig aussehen kann, damit keiner auf der Strecke bleibt oder sich benachteiligt fühlt.
Wer übernimmt welche häuslichen Aufgaben, wer bringt das Kind in die Kita oder holt es ab? Je mehr ihr euch schon während der Babypause darüber austauscht und eventuelle Ausnahmefälle durchsprecht, desto entspannter wird der Einstieg in die Arbeit nach der Elternzeit gelingen.
Wie flexibel könnt und möchtet ihr sein? Welche Prioritäten möchtet ihr euch gegenseitig zusprechen? Welche Aktivitäten können hinten angestellt werden, wenn es um die familiäre Kooperation geht?! Manchmal ist es auch hilfreich, sich im Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören und nach den ganz persönlichen Herausforderungen zu fragen, die der Job mit Kind mit sich bringt.
Was du vor deiner Elternzeit machen kannst
Sobald du von deinem Nachwuchs weißt und öffentlich bekannt geben möchtest, dass dich das Familienglück ereilt hat, ist es auch wichtig mit deinem Arbeitgeber oder deinen Arbeitgebern in ein persönliches Gespräch zu gehen. Bist du in einem angestellten Arbeitsverhältnis, solltest du deinen Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin über deine Schwangerschaft sobald es geht informieren, damit er oder sie auch mit deinem Ausfall planen kann. Denn spätestens sechs Wochen vor dem voraussichtlichen Entbindungstermin wirst du dank Mutterschaftsurlaub von deiner Arbeit freigestellt.
Als Selbständige fällt dieser Mutterschutz leider weg. Du kannst dir diesen natürlich selbst ausstellen, aber finanziell entlasten wird er dich nicht. Als Selbstständige bist du deine eigene Chefin und entscheidest selbst, wann und wie lange du dich vor und nach der Geburt von der Arbeit freistellen möchtest. Mehr zum Thema, wie sich dein Freelancer-Leben verändert, erfährst du in unserem Blog Artikel: Wie verändert sich das Freelance Leben wenn Kinder kommen?
Mit dem Arbeitgeber sprechen
Bevor du in den Mutterschutz gehst, ist es durchaus sinnvoll, deinem Arbeitgeber mitzuteilen, wie lange du voraussichtlich in Elternzeit bleiben möchtest. Vielleicht kannst du dir auch gut vorstellen, bereits nach den ersten intensiven Wochen oder Monaten mit Baby, teilweise wieder in deinen Job einzusteigen. Hier bietet das ElterngeldPlus eine gute Alternative neben der Elternzeit den beruflichen Anschluss nicht zu verlieren. Möglich sind stundenweise Tätigkeiten im Büro oder im Homeoffice. Natürlich muss auch dein Arbeitgeber dafür aufgeschlossen sein. Auch wenn es diesen Fall in deinem Unternehmen bereits noch nicht gab, ein Gespräch gibt sicherlich Aufschluss und ein Versuch ist es allemal wert.
Mit den Kunden sprechen
Bist du während deiner Schwangerschaft und Elternzeit selbstständig, musst du keinem Arbeitgeber über deine Familienplanung unterrichten. Dennoch hast du sicherlich Kunden und Auftraggeber/innen, die auf deine Arbeit zählen und dich vielleicht fest in ihrem Tagesgeschäft einplanen. Was auch hier zählt, ist Transparenz. Teile deinen Kunden mit, welche neuen Herausforderungen auf dich warten und suche das Gespräch. Teile ihnen mit, wie du es dir beruflich während und nach deiner Elternzeit vorstellst. Wie flexibel bist du, neben der Elternzeit kleinere Aufträge anzunehmen? Welche Deadlines sind für dich möglich?
Wenn deine Auftraggeber deine Zuverlässigkeit bisher zu schätzen wussten, werden sie dies auch noch während bzw. nach deiner Elternzeit tun.
Am Ball bleiben
Ob selbstständig oder nicht, wenn du planst, nach der Elternzeit wieder in deine Arbeit zurückzukehren, ist es sicherlich von Vorteil sozial und thematisch am Ball zu bleiben. Halte Kontakt mit deinen Kunden. Mach weiter auf dich aufmerksam, versende regelmäßig einen Newsletter, Weihnachtskarten oder melde dich per Telefon und Email und informiere dich über eventuelle News. Es bietet sich auch immer an, mit Kollegen und Kolleginnen in Kontakt zu bleiben und Einladungen zu Betriebsversammlungen oder Agenturparties nicht auszuschlagen. Du bleibst im Gespräch und es ist auch für dich eine schöne Abwechslung neben der Elternzeit wieder unter Leuten zu sein, mit denen du dich beruflich austauschen kannst. Einige Arbeitgeber bieten sogar Weiterbildungen während der Elternzeit an. Nutze alles was dich interessiert und dir zeitlich möglich ist. Als Selbständige/r kannst du auch auf Online-Kurse zurückgreifen, um dich in einem neuen Themenfeld weiter einzuarbeiten oder dein bereits bestehendes auszubauen.