Als Business Model Canvas wird eine Visualisierungsform deiner Geschäftsidee sowie der wichtigsten Geschäftsprozesse bezeichnet, die im Kern aus neun Elementen besteht und alles abdeckt, was es zur Funktionalität und Kostenstruktur deines Business zu wissen gibt. Du kannst ein Business Modell Canvas ergänzend zum Business-Plan nutzen, um ganz konkret darzustellen, wie dein Geschäft funktionieren soll.
Hierfür wird das Business Model Canvas mindestens in Plakatgröße ausgedruckt. Du kannst dich ergänzend mit einem Handbuch hierzu („Business Model Generation“: Alexander Osterwalder, Yves Pigneur, et al.; erstmals erschienen 2010) schlau machen. Osterwalder hat das Business Model Canvas indes im Jahre 2004 entwickelt.
In jedem Falle ist die analoge Darstellung der digitalen vorzuziehen. Ein Posterformat hat auch den Vorteil, das mittels Post-Its und ähnlichem weitere Aspekte eingebracht werden können und ein schneller Überblick über alle neun Bereiche gewährleistet ist.
Diese neun Bereiche lassen sich im Grunde beliebig anordnen. Verschiedene Vorlagen, die du unter dem Stichwort „Business Model Canvas Vorlage“ zum Ausdrucken online finden kannst, haben entsprechend auch unterschiedliche Anordnungen. Wir wollen uns einmal allen neun Punkten widmen.
1. Value Proposition (Wertversprechen)
Das Wertversprechen ist das, was dein Business überhaupt unternehmenswert macht. Denn wenn es nicht irgend etwas gäbe, was dein Geschäft deinen Kunden an Mehrwert bietet, würde es schlichtweg in der Konkurrenz untergehen. Oder aber es würde gar nicht erst angenommen werden.
Das Wertversprechen kann viele Formen haben. Fragen, die du dir hier stellen und beantworten kannst, sind unter anderem diese:
- Was macht das Unternehmen besser als andere?
- Warum ist die Leistung oder das Produkt einzigartig?
- Wodurch zeichnet sich das Produkt aus?
- Warum sollen Kunden bei dem Unternehmen kaufen?
Ganz klassisch steht aber diese Frage im Vordergrund:
Welches Problem des Kunden lösen wir?
Die letzte Frage ist die wichtigste, denn sie beantwortet die Daseinsberechtigung deines Unternehmens. Wenn du kein Problem löst (wobei ein Problem auch ein bisher unerfülltes und vielleicht sogar unbekanntes Bedürfnis sein kann), bietest du auch nichts, wofür jemand Geld ausgeben sollte.
Die anderen Fragen konkretisieren die Qualitäten deines Geschäftsmodells. Das Wertversprechen deines Unternehmens repräsentiert das, was die Kunden über die Qualität deiner Produkte oder Leistungen denken sollen.
2. Key Activities (Schlüsselaktivitäten)
Schlüsselaktivitäten sind all jene Aktionen, die sicherstellen, dass das Geschäft überhaupt läuft. Hier gehört eine Menge zu. Wenn du beispielsweise Produkte produzierst, musst du unter anderem:
- Material einkaufen
- die Verarbeitung sicherstellen
- Maschinen und ähnliches anschaffen und warten
- Räumlichkeiten zur Verfügung haben
- Vertriebskanäle pflegen
Alles, was notwendig ist, um überhaupt Kunden und das Produkt zusammenzubringen sowie das Produkt zu fertigen, gehört hierher.
3. Key Resources (Schlüsselressourcen)
Die Schlüsselressourcen sind der Stoff, aus dem Träume gemacht werden. Zumindest gilt das dann, wenn dein Business schon immer dein Traum war und hoffentlich noch immer ist. Die Schlüsselressourcen sind im Business Model Canvas die Saat, deren Früchte glückliche Kunden, Erfolg und Einkünfte sind.
Ganz vorne dabei sind natürlich die menschlichen Ressourcen. Als Ein-Mann-Freelancer bist das höchstwahrscheinlich du. Deine wichtigsten Qualitäten für das Business sind dann deine Kenntnisse sowie die Qualität deiner Arbeit. Hinzu kommen finanzielle Ressourcen, denn ohne Geld geht manchmal einfach nichts – und natürlich materielle Ressourcen: Arbeitsräume, Maschinen, Computer und ähnliches.