Im September habe wir nach einer langen Marathonstrecke die Kontist Mastercard gelauncht. Wie ihr euch vielleicht erinnert, haben wir das Launch-Datum einige Male verschoben, den Beta-Test verlängert und einige nervige Probleme in der Benutzung noch lange mit uns rumgeschleppt. Woran lag es? Unsere vier Gründer nehmen in einer neuen Blog-Reihe zum Entstehen einer Bankkarte Stellung…
Heute erzählt unser COO, Alexander Baatz
Warum seid ihr ohne Karte gestartet?
Wir sehen das Konto als den zentralen Ort des finanziellen Lebens. Insofern war es für uns der natürliche Startpunkt. Irgendwo muss man ja anfangen!
Hattest du oder jemands anders im Team Erfahrung mit der Ausgabe von Kreditkarten und/ oder mobilem Banking?
Ich habe kurz nach dem Launch bei N26 die Leitung von Operations und Business Development übernommen. Auch deren Verifikationspartner IDNow, mit dem wir heute auch bei Kontist zusammenarbeiten, stand damals gerade erst in den Startlöchern. Um den neuen Video-Identifikationsprozess zu meistern, musste damals die Zahl der Kontoeröffnungen pro Tag stark begrenzt werden. In Bezug auf die Ausgabe von Kreditkarten lernte ich in dieser Rolle, dass sich gebührenfrei gut verkauft, da viele Kunden vier oder fünf Karten parallel benutzen.
Dein Background?
Ich bin in der Berliner Startup-Szene zuhause. Ich habe in verschiedenen Ecommerce Operations Rollen für Westwing, Rocket Internet und Kiveda gearbeitet. Zum Zeitpunkt als Kiveda Küchenquelle gekauft hatte und die operativen Jobs in Richtung Nürnberg gingen, fragte mich ein alter Rocket Kollege, ob ich nicht bei seinem neuen FinTech N26 helfen wolle…
Was passierte nach dem Konto-Launch im Februar im Hinblick auf die Karte?
Ein großer Teil unserer Kunden hat die Karte sehnsüchtig erwartet. Wir haben verstanden, dass sie das Kontist Angebot erst rund macht. Ohne sie hatte das Konto für unsere Kunden nur eine sehr eingeschränkte Funktionalität.
Warum war die Karte wichtig für Kontist?
Die Karte ist enorm wichtig. Nicht nur, weil unsere Kunden uns so häufig danach gefragt haben und weil wir an den Interchange-Gebühren der Mastercard Business Geld verdienen - sondern auch, weil die Karte uns hilft, Folgendes zu leisten:
Transparenz über geschäftlichen Finanzen schaffen. Nach der Einnahmenseite können unsere Kunden mit Hilfe der Karte auch die Ausgabenseite ihres Geschäfts über das Kontist Konto abwickeln. So bekommen sie erst einen Überblick, wo sie finanziell stehen.
Automatisierung von lästigen, aufwendigen Arbeitsschritten. Buchhaltung ist der wirklich aufwendige Teil am Finanzmanagement und durch eine saubere Integration von Banking und Buchhaltung, können wir für Kunden langfristig den Aufwand reduzieren und Zeit einsparen. Die Karte kann die Verbuchung von Ausgaben für Nutzer enorm vereinfachen, da Kartenausgaben sofort belastet werden und der Nutzer in Echtzeit darüber benachrichtigt wird.
Was hat das Projekt Karte nach hinten geschoben?
In Bezug auf den Umsetzungs-Partner standen wir vor der Wahl:
Entweder Wirecard Bank, die Marktführer mit langjähriger Erfahrung im Issuing der Mastercard sind und uns obendrein die Option einer virtuellen Bankkarte boten. Eine Zusammenarbeit erforderte jedoch die Entwicklung einer separaten technischen Integration, was einen hohen Aufwand mit sich brachte.
Oder Solaris, mit denen wir bereits zwecks Bereitstellung unseres Geschäftskontos zusammenarbeiten. Eine Karte mit Solaris bedeutete eine einfachere Integration. Allerdings hatte Solaris zu diesem Zeitpunkt noch keine eigene Bankkarte am Markt und keine Erfahrung in der Ausgabe von Bankkarten. Die Kontist Mastercard wäre also eine ganz neue Lösung gewesen.