Beim Erstellen eines freien Mitarbeiter Vertrags solltest du dich auch gegen Scheinselbstständigkeit absichern. Wenn du nicht weißt, dass du es mit Scheinselbstständigen zu tun hast, kann das beide Seiten viel kosten. Der erste Schritt mit dem du dich schützen kannst, ist den Vertrag „Dienstvertrag“ zu nennen, anstatt „Arbeitsvertrag“. Außerdem sollte in dem Vertrag auch folgendes stehen:
- Dass jeder freie Mitarbeiter für seine Steuer und andere Abgaben selber verantwortlich ist
- Wie viel Geld jeder freie Mitarbeiter bekommt
- Welche Aufgaben jeder freie Mitarbeiter ausüben soll und wie er dafür gewährleistet
Empfohlen wird auch, dass in dem Vertrag eine Klausel steht, die den freien Mitarbeitern die Zusammenarbeit mit anderen Kunden erlaubt und dass er Aufträge ablehnen kann.
Um Projekte von Klienten zu bekommen, musst du auch einen angemessenen Stundenpreis anbieten. Einige der größten Faktoren hier sind Erfahrung, Standort, Kosten in deinem Bereich, Jahreszeit und das Volumen. Wenn es einen Mangel an Arbeit gibt, kann dies einen Bieterkrieg für Freiberufler auslösen, was dazu führen kann, dass Stundenpreise absinken. Wenn es einen Mangel an qualifizierten Freelancern und einen Zustrom von Arbeit gibt, kann dies zu höheren Stundenpreisen führen. Um einen Vollzeit-Äquivalent für deinen Lohn festzustellen, solltest du das durchschnittliche Gehalt herausfinden, welches ein Unternehmen für Vollzeit-Beschäftigung zahlen würde. Wenn du das Gehalt herausgefunden hast, kannst du es durch 52 teilen (Anzahl der Wochen im Jahr), und dann noch mit 40 (Arbeitsstunden per Woche).
Dies wird dann einen passenden Stundenlohn für die Arbeit ergeben. Wichtig ist auch die Konkurrenz zu betrachten, wenn du deine Preise definierst. Der Standort deines Kunden und die Konkurrenzangebote beeinflussen deinen Stundenpreis sehr. Wenn du zu niedrige Preise anbietest, wirst du dich selbst und den Markt unterbieten. Wenn du den Preis zu hoch stellst, kannst du Probleme haben, Arbeit zu finden. Sobald du einen Stundenpreis hast, liegt es an dir, die Trends und durchschnittlichen Gehälter in deinem Beruf weiterhin zu überwachen. Ein einfacher Weg, die aktuellen Preise zu wissen ist einfach andere Freiberufler zu fragen.
Als Freiberufler solltest du auch wissen, wie viel Zeit dein nächstes Projekt in Anspruch nehmen wird. In der Lage zu sein, effektiv die Zeit für jedes Projekt zu schätzen, ist von großer Bedeutung. Wenn du das nicht kannst, dann kannst du auch nicht wissen, wie viel du für deine Arbeit berechnen kannst oder wie du am besten deinen Zeitplan aufbauen solltest.
Bevor du abschätzen kannst, wie lang ein Projekt dauern wird, musst du genau verstehen, was alles mit dem Projekt verbunden ist. Du kannst ein Projekt nicht gut einschätzen wenn alles was du über das Projekt weißt ist, dass der Klient ein Logo oder eine Webseite möchte. Wenn du nicht sicher bist was das Projekt alles mit sich bringt, stell dem Klienten Fragen, bis du alles mit Sicherheit verstehst.
Falls du Projekte über Agenturen oder Kooperationen akzeptierst, wo du nicht direkt mit dem Endkunden kommunizierst, solltest du besonders vorsichtig sein. Du musst sicher gehen, dass die Person, die das Projekt koordiniert, sowohl deinen Beruf als auch die Anforderungen des Kunden vollständig versteht. Wenn das nicht der Fall ist, kann schlechte Kommunikation dich viel Zeit und Geld kosten.
Um eine gute Einschätzung für die Zeit zu kriegen, ist es am besten, dass du das ganze Projekt in seine Bestandteile teilst, sodass du einen Überblick über alle Dinge die du tun musst hast. Hier kannst du analysieren, wie viel Zeit du für jeden Teil brauchst, und so eine Gesamteinschätzung erhalten. Am besten ist es immer, sich noch zusätzliche Zeit zu geben, falls es zu irgendwelchen unerwarteten Ereignissen kommt (zum Beispiel Krankheit). Es ist immer besser den Kunden einen größeren Zeitraum zu versprechen und mit dem Projekt früher fertig zu sein, als einen kleineren, und dann den Termin zu brechen.
Im Internet gibt es viele Templates für freie Mitarbeiter Verträge die du herunterladen und benutzen kannst, um einen Vertrag zu machen. Eine der besten Seiten dafür ist smartlaw.de ( https://www.smartlaw.de/vertrag-fuer-freie-mitarbeiter?utm_source=lto&utm_medium=musterdok&utm_content=freier_mitarbeiter_c&utm_campaign=lto_freier_mitarbeiter ). Hier kannst du sehr leicht einen Vertrag erstellen.
Wenn du dich als Professioneller positionieren willst, musst du Verträge mit deinen Kunden unterzeichnen. Auch wenn es wie harte Arbeit erscheint, lohnt es sich auf lange Sicht. Ohne Vertrag hängt alles in der Luft und du bist zu vielen Gefahren ausgesetzt. Nur wenn alle Bedingungen mit deinen Kunden klar auf dem Papier definiert sind, kannst du sicher sein, dass du auch Erfolg haben wirst.