Um gleich mal ein paar wichtige Kriterien vorweg zu nehmen: Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie es dir mit deinem Beruf beziehungsweise mit deiner Arbeit so geht? Fühlst du dich glücklich mit dem, was du tust? Erfüllt dich deine Arbeit? Gibt dir deine Arbeit einen Sinn? Diese und ähnliche Fragen sollte sich meiner Meinung nach jeder Berufstätige stellen.
Wobei der einzelne Begriff nicht so wichtig ist, denn letztlich ist es egal, ob von Zufriedenheit, Freude, Erfüllung, Bestimmung oder Sinn die Rede ist - sie gehören alle irgendwie zusammen und meinen das gleiche. Denn wenn du beispielsweise unglücklich mit deiner Arbeit bist, wird sie dich wahrscheinlich auch nicht erfüllen. Und Sinn geben eher auch nicht.
Heute möchte ich dir als selbständig Tätigen diese konkreten Fragen stellen. Warum ich das tue? Weil sie wichtig sind. Wichtig dafür, dass wir erfolgreich sein können. Dass wir uns begeistern können, für das, was wir tun. Dass wir angespornt sind, weiter zu machen, besser zu werden und vielleicht sogar Großes zu vollbringen. Ja, in der Tat große Worte.
Und nicht an jedem einzelnen Tag werden wir so agieren können. Denn es gibt Hochs und Tiefs, gute Tage, schlechte Tage, produktive Phasen und weniger erfolgreiche. Nicht immer ist man mit vollem Enthusiasmus dabei oder kann stets 100 Prozent geben. Aber es geht letztlich um das grundsätzliche Gefühl dahinter, dass uns entweder stärkt und aufbaut oder stagnieren und zweifeln lässt. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Wir verbringen insgesamt ziemlich viel Lebenszeit mit unserer Arbeit. Die Berufstätigkeit ist also ein Riesenaspekt in unserem Leben. Und da das so ist, sollten wir doch das, was so viel Zeit kostet, doch mit Freude, Erfüllung und Wohlbefinden tun, oder? Sollten wir uns nicht zufrieden fühlen und das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun?
Also, wie sieht es bei dir aus?
Wie zufrieden bist du mit deinem Job?
Ich habe mich entschieden, das Wort Zufriedenheit als Oberbegriff zu nehmen - du bist natürlich frei darin, jedes andere Synonym zu wählen, was an dieser Stelle vielleicht besser für dich beziehungsweise zu deiner Situation passt. Dazu kannst du dir die folgenden Fragen stellen:
- Wie sehen meine Bedürfnisse in Bezug auf meine Tätigkeit aus?
- Werden sie erfüllt?
- Fühle ich mich wohl mit meiner Tätigkeit/Selbständigkeit
- Liebe ich, was ich tue?
- Bin ich erfolgreich? Und was bedeutet Erfolg für mich?
- Sehe ich einen Sinn darin?
- Finde ich meine Tätigkeit interessant?
- Macht mich mein Job glücklich?
- Würde ich meinen Beruf als Berufung bezeichnen?
- Bin ich stolz darauf, was ich tue/was ich schon erreicht habe?
- Gibt es etwas, das mich unglücklich macht? Was wäre das?
- Bin ich (noch) mit Leidenschaft dabei?
- Habe ich noch Ziele?
- Ist in dir in Bezug auf deine Tätigkeit schon mal die Frage aufgetaucht "was tue ich hier bloß"?
- Mache ich das, was ich wirklich will? Und wenn nein, was will ich eigentlich?
- Gibt es etwas, das ich (eigentlich schon lange) verändern möchte?
- Wenn ich mich trauen würde, wie sähe diese Veränderung aus?
- Und - traue ich mir das zu?
Dieser Fragenkatalog ist ein Auszug und kann natürlich um weitere ergänzt oder durch andere Fragen ersetzt werden. Sie sind allgemein gehalten und jeder kann sie sich stellen - das dürfte erst einmal keine Schwierigkeiten machen. Suchst du dann aber die Antworten, wird es ganz schön persönlich. Denn jeder Mensch ist anders und wird demzufolge die einzelnen Aspekte individuell beantworten. Für den einen bedeutet "sinnvoll", dass er eine berufliche Tätigkeit ausübt, die für etwas Großes / Ganzes steht, wie beispielsweise fürs Klima, die Gesundheit oder politische Belange.
Für den anderen ist die Frage vielleicht rein subjektiver Natur, das heißt dass sich dieser Mensch gut dabei fühlt, weil er für sich etwas gefunden hat, das für ihn ganz persönlich Sinn ergibt. Deswegen wird es natürlich nie allgemein gültige Antworten geben. Jeder Berufstätige muss für sich selbst herausfinden, ob und wie die oben genannten Kriterien auf ihn zutreffen oder nicht.
Wenn du dies für dich herausfinden möchtest, musst du neben der Beantwortung der Fragen für dich also persönlich definieren, was dich in deinem Unternehmertum erfüllt oder ob du mit Leidenschaft dabei bist. Je nachdem was dabei herauskommt, kannst du dich zufrieden zurücklehnen und genauso weitermachen. Denn dann bist du auf einem guten Weg.
Oder du musst dir Gedanken machen, wie und was du verändern solltest. Und das ist in der Tat nicht unbedingt einfach. Denn haben manche vielleicht schon Schwierigkeiten, diese Fragen für sich ehrlich zu beantworten, sind die etwaigen Veränderungsmaßnahmen noch komplizierter.
Tipp: Lasse dir hierfür wirklich Zeit. Wenn du sowieso schon unter Druck stehst, weil du instinktiv spürst, dass etwas nicht rund läuft mit deinem Business, kannst du zusätzlichen Druck ganz und gar nicht brauchen. Gut Ding braucht Weile, wie man so schön sagt. Nicht immer zu Hundert Prozent anwendbar, weil manchmal drängt auch die Zeit bzw. eine Entscheidung. Aber grundsätzlich ist es immer ratsam mit Ruhe und kühlem Kopf an derartige Dinge heranzugehen.