Mütter haben immer den Rundumblick
Stellt euch folgende Situation vor: Eine Mutter (oder Vater) von einem Kleinkind ist zu Besuch bei einem befreundeten Pärchen, kinderlos. Den großen Zeh noch nicht einmal über die Türschwelle gesetzt, legen Eltern sogleich ihre unsichtbare 360-Grad-Ansicht-Maske an. In Raketengeschwindigkeit werden sofort alle potentiellen Gefahrenquellen für ihr Kleinkind ausfindig gemacht: ungesicherte Steckdosen, gefährliche Treppenstufen, spitze Tischkanten usw. und es wird keine Sekunde dauern, bis eines der Elternteile die antiquare Vase in der Hand hält, um sie drei Etagen höher ins Regal zu stellen. Mütter sind wahre Alles-Checker! Während sich andere noch bei der Begrüßung aufhalten, haben sie in kürzester Zeit fremde Wohnungen analysiert und potenzielle Gefährdungen für ihr Kleinkind ausfindig gemacht. Dieser Rundumblick ist auch für Arbeitgeber/innen äußerst attraktiv, denn Mütter denken mit, und das nicht nur für sich, sondern auch immer im Sinne des ganzen Teams.
Mütter sind geduldig
Die wohl prägnanteste Fähigkeit, die man mit der Elternschaft lernt, ist die Geduld. Das bedeutet für Eltern vielmals die eigenen Bedürfnisse zurückzustellen, Ruhe zu bewahren, umzudenken und ungeplante Situationen sinnvoll zu nutzen.
Mütter wissen wie lange es dauern kann, bis sich das Kind am Morgen fertig angezogen hat. Eine Viertelstunde später, die Schuhe bereits angezogen und die Türklinke abmarschbereit in der Hand, fällt dem Kind spontan ein, jetzt unbedingt noch das eine und vor allem ganz wichtige Legoteil suchen zu müssen. Jetzt hat man als Mutter die Wahl zwischen langen Diskussionen oder dem (schnellen) Suchen. Beides ist mit einem langen Geduldsfaden verbunden, der sich ziehen kann wie Kaugummi. Ist das Legoteil dann endlich gefunden, geht's meistens auch im Raketenstart los. Nicht jeder Morgen läuft wie am Schnürchen, das wissen Mütter. Mit dieser Fähigkeit können sie aber auch entspannt an den Jobauftrag gehen. Kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen oder erreicht sie das Feedback nicht rechtzeitig, ist das kein Grund zur Panik, denn Mütter wissen, auch das geht vorbei.
Mütter haben immer einen Plan B
Mütter haben einen straffen Terminplan und rechnen jederzeit mit dem Ungewissen. Die Kita könnte plötzlich anrufen und mitteilen, es wären Läuse auf dem Kopf des Kindes entdeckt worden oder die Oma verpasst die Straßenbahn und kommt zu spät um den Großen von der Schule zu holen - Zwischenfälle, die so gar nicht in den Berufsalltag passen, aber doch jederzeit vorkommen können. Für jeden einzelnen, noch so unrealistischen Fall haben Mütter immer einen Plan B im Kopf. Sobald etwas den normalen Alltag durcheinander bringt, und das ist regelrecht an der Tagesordnung, wird kurzerhand umgedacht, das Netzwerk von Freund/innen und Bekannten akquiriert und der Tagesablauf gerettet. Davon bekommen Arbeitgeber/innen allerdings fast nie etwas mit. Für Mütter ist die Organisation neben dem Job einfach nur ganz normaler Alltag.
Mütter arbeiten schnell und effizient
Während sich junge Arbeitnehmer/innen am Morgen noch erschöpft und verkatert an die Arbeit machen, weil das Business Event mal wieder länger gedauert hat, klotzen Mütter bereits fleißig ran. Ineffiziente Kaffeepausen können sie sich nicht leisten, verschieben von lästigen Aufgaben und Deadlines auch nicht. Mütter müssen ständig im Hinterkopf behalten, dass ihnen Irgendetwas dazwischen kommt, denn jeder ungeplante Zwischenfall bedeutet noch mehr Organisation und Koordination und schließlich auch mehr Arbeit. Effizient ist das nicht. Um das zu vermeiden, arbeiten Mütter und Väter das Wichtigste lieber so schnell wie möglich weg. Getreu dem Motto: Leistung abliefern statt Arbeitszeit durchhalten.
Mütter sind flexibel
Mütter sind es gewohnt zu jeder Tages- und Nachtzeit zu arbeiten oder zu schlafen. Die ersten Monate mit Baby stellen alles in Frage, was man in seinem Leben über Biorhythmus, Schlafpensum und geregelte Mahlzeiten gelernt hat. Vielmehr findet sich nun ein Puzzle aller einzelnen Teile vor - ungeordnet und jeden Tag anders. Das erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, wie zum Beispiel Emails schreiben, wenn das Kind schläft oder beschäftigt ist, sei das 15 Uhr nachmittags oder nachts um eins. Mütter haben gelernt sich ihre „freie“ Zeit sinnvoll einzuteilen und auch, dass ein Tag aus 24 Stunden besteht und nicht aus 10 Stunden Arbeitszeit, 8 Stunden Schlaf und 6 Stunden Freizeit.
Mütter sind kreativ
Wenn man mit der Elternschaft was für’s Leben lernt, dann ist es Kreativität. Mütter können aus einem Schlamassel einen „Superwomen-Rettungsakt" zaubern und das auch noch mit Ruhe und Motivation. Folgende Situation: Die Mutter ist im Home-Office und der Auftrag muss unbedingt heute fertig gestellt werden, beide Kinder sind krank, der Babysitter ist bereits ausgebucht, die Freunde müssen selbst arbeiten und Oma und Opa sind auf einer Kreuzfahrt und durchqueren gerade den Panama-Kanal. Was nun, die Deadline aufgrund von Mütterpflichten verschieben? Niemals! Mütter haben nicht umsonst den Ruf als Organisationstalente mit fünf Armen! Mütter bauen dann lieber ein „Piratenschloss“ ins Kinderzimmer und geben den Kids spielerisch eine Schatzkarte mit Aufgaben an die Hand, während sie noch schnell die Wärmflasche zubereiten und neben dem Business-Telefonat, die Kombüse als Meisterköchin in Beschlag nehmen. Von zu Hause arbeiten und mit Unterbrechungen zurecht kommen , für Mütter kein Problem.