Work-Life-Balance und das Zeitmanagement
Die Arbeit in einem definierten Rahmen zu belassen, der es unterbindet, dass sie sich negativ auf die privaten Lebensbereiche auswirkt, beginnt mit einem erfolgreichen Zeitmanagement. Denn ein erfolgreiches Zeitmanagement bedeutet gleichzeitig eine Selbstorganisation - und ausgehend von dieser kannst du alle weiteren Schritte mit einfließen lassen. Eine kleine Auffrischung bezüglich Zeitmanagements findest du hier: 10 Tipps für erfolgreiches Zeitmanagement .
Zeitmanagement bedeutet eben auch, dass bestimmte Dinge zu bestimmten Zeitpunkten gemacht werden. Aber das gilt nicht nur für deine Arbeit, sondern sollte auch in einem bestimmten Maß für dein Privatleben gelten. Stichwörter: Rituale und Kontinuität (dazu später mehr).
Wenn du dein Zeitmanagement in den Griff bekommst, hast du nach der Arbeit - oder eben vor der Arbeit - größere Räume zur Verfügung. Nun gilt es, diese in einem weiteren Schritt wirklich zu deinen privaten Räumen zu machen.
Die Kunst des Nein-Sagens
Das Ablehnen von Bitten oder Aufträgen mag dir zuwider sein. Aber es gibt Situationen, die sich nicht mit einer gesunden Work-Life-Balance vertragen.
Noch schnell einmal einen Arbeitsablauf besprechen, obwohl du Karten für das Stadion hast? Stell dir lieber die Frage, ob es nicht bis zum nächsten Tag - beginne halt ein paar Minuten früher mit Telefonaten - warten kann.
Mache Kunden und Partnern klar, in welchen Zeiträumen du ihnen zur Verfügung stehst. Erkläre ihnen, dass es Stunden des Tages gibt, die für dich reserviert sind und mache möglichst wenige Ausnahmen. Selbstverständlich solltest du bei einem großen und wichtigen Projekt eines wichtigen Kunden flexibel sein - aber auch hier sollte mindestens kommuniziert werden, was geht und was nicht. Zur Verdeutlichung und zum Einhalten des Ganzen kann es sinnvoll sein, dass du dein Smartphone einfach mal abschaltest. Die Auswirkungen des Nicht-sofort-Reagierens sind in den seltensten Fällen gravierend.
Trenne private und berufliche Telefonnummern und Emailadressen voneinander. Lasse dich möglichst wenig darauf ein, im privaten Rahmen Berufliches zu besprechen und zu bearbeiten. Sicher: Wenn du mit etwas nicht fertig geworden bist, kann es nötig werden, "nach Feierabend" weiter daran zu arbeiten. Aber überlege dir auch hier, was notwendig ist und was nicht.
Behandle dein Privatleben wie dein Berufsleben
Das klingt vielleicht absurd, aber für eine gesunde Work-Life-Balance hilft es, wenn du dir deine privaten Termine als Termin speicherst. Schließlich bedeutet ein Termin eine Verpflichtung zur Pünktlichkeit und allein diese kann genügen, damit man wirklich einmal Arbeit Arbeit sein lässt und zum nächsten Termin geht. Achte dabei aber darauf, dass es auch genug Freiräume für dich zum Verschnaufen gibt. Ein ständiges Hasten von der Arbeit zum Privatem und dann ins Bett, ist ungesund. Sorge dafür, dass du mal eine halbe Stunde oder länger einfach die Seele baumeln lassen kannst.
Trage dir deine Hobbys und Aktivitäten ebenfalls ein. Sport und Hobbys sollten bei dir genauso wichtig sein wie Treffen mit Freunden oder Meetings. Schließlich geht es bei Hobbys um dich, dein seelisches Wohlbefinden und deine Gesundheit. Setze durch, dass du deinen regelmäßig stattfindenden Aktivitäten auch wirklich nachgehen kannst und dich um diese Zeit niemand mit Anfragen belästigen kann.
Im Idealfall gehst du regelmäßig Sport und einem anderen Hobby nach. Schließlich hältst du dich so fit, betreibst Socializing, entspannst dich und hast immer wieder etwas, worauf du dich freust. Ob du während deiner Aktivitäten viele Menschen um dich herum brauchst, ist eine persönliche Frage. Die einen joggen allein, die anderen spielen Fußball. Die einen treffen sich zum Pokern und die anderen puzzeln daheim.
Konzentration auf wichtige Dinge und das Schaffen kleinerer Freiräume
Wenn du überladen bist, mag das oftmals daran liegen, dass es einfach zu viel gibt, was du tun könntest. Wenn trotz erfolgreichen Zeitmanagements und trotz erfolgreicher Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern noch immer zu viel auf dich einzustürzen scheint, dann muss sortiert werden. Gestehe dir ein, dass du nicht alles schaffen kannst: Mache also Abstriche - im Privaten und im Beruflichen. Es gibt Dinge, auf die man keine Lust im Privaten hat, also umgehe sie öfter, wenn die Situation es zulässt. Im Beruflichen kann man auch einfach mal - insofern es finanziell möglich ist - ein Projekt weniger angehen und Kraft schöpfen.
Ritualisiere gewisse Dinge ergänzend: Mache Pausen, freue dich auf etwas, nimm dir vor, pro Tag X Minuten einfach nichts zu tun. Belohne dich selbst ab und an, indem du allein entscheidest, was du machst und wie du es machst. Zwar sollte deine Work-Life-Balance zu einem gewissen Grad durch Ordnung im Leben entstehen, aber keinesfalls darfst du dir alles durch punktgenaue Planung diktieren lassen. Ab und an darf im Kalender auch mal "Nichts" stehen. Und wenn es nötig ist, darf dieses Nichts auch mal spontan eingeschoben werden.
Erhole dich auch ab und an vollumfassend
Ein Urlaub steht jedem Menschen ab und an zu. Und genau deshalb solltest du deinen Urlaub auch entsprechend gut planen. Tipps für findest du hier: Als Selbständiger Urlaub machen - mit 7 Schritte zur Erholung! . Damit dein Urlaub aber nicht zu Farce wird, weil du zu viel "Work" in deinem "Life" hast, halte dich im Urlaub noch strenger an die von dir aufgestellten Regeln.
Work-Life-Balance bedeutet manchmal eben auch, dass der private Aspekt mehr hervorgehoben wird. Es ist nämlich oftmals genug genau umgekehrt.