1. Das Homeoffice
Das Homeoffice ist der Klassiker und bietet auf den ersten Blick viele Vorteile. So ist es bequem, erspart dir das Pendeln, ist bestens ausgestattet (WLAN, Küche, Bad usw.) und verursacht keine weiteren Kosten. Ganz im Gegenteil: Es ist in einigen Fällen sogar möglich, einen Teil der Miete - für das Arbeitszimmer - steuerlich geltend zu machen. Genaueres dazu findest du hier: Arbeiten von Zuhause aus - Der Traum vom Home Office . Dazu kannst du dir wirklich alles, was du an Arbeit zu tun hast, frei einteilen. Telefonate sind ohne Probleme möglich und die technische Ausstattung liegt ganz in deiner Hand.
Im Homeoffice musst du allerdings diszipliniert sein, denn dich wird niemand antreiben. Das Bett, Ablenkungen und viele Ausreden der Form "Ich könnte doch auch jetzt..." sind immer greifbar und bedrohen deinen Work Flow. Wenn du zudem eher zu den Prokrastinierenden gehörst, dann wird ein Homeoffice sich kaum positiv auf deinen Fleiß auswirken. Schließlich bleibt zuhause ja immer Zeit. Du könntest schließlich auch nachts arbeiten, oder?
Besonders vorteilhaft ist am Homeoffice dennoch, dass du in Sachen Familie weiterhin aktiv bleiben kannst. So können die Dinge des Alltags tatsächlich nebenbei gemacht werden - wobei die Arbeitsphasen im Flow nicht unterbrochen werden sollten, wenn es nicht wirklich nötig ist.
2. Das Café
Ein Café ist etwas Wunderbares: Für den geringen Preis von Getränken (und Snacks) wirst du mit WLAN, vielen Menschen und - im Idealfall - freundlichem Personal versorgt. Die meisten moderneren Cafés sind zudem lichtdurchflutet und besitzen verschiedene Sitzbereiche, die mehr oder weniger privat sind. Nicht zuletzt sind Cafés in jeder Stadt in vielen Formen verfügbar, sodass sogar mal im Falle einer ungeplanten Schließung des eigentlichen Lieblingscafés einfach ein anderes aufgesucht werden kann.
Im Café kannst du zudem Menschen begegnen. Ob dies gut oder schlecht ist, hängt von dir und diesen Menschen ab - manchmal entwickeln sich Gespräche und manchmal wird man bepöbelt, weil man stundenlang einen Sitzplatz besetzt. Das Telefonieren ist im Café in der Regel nicht angesagt, denn es ist schlicht unhöflich. Auch Toilettengänge sind mit der eventuellen Angst verbunden, dass sich jemand an den Arbeitsutensilien bedient. Andererseits findet sich immer jemand, der fünf Minuten auf die Dinge achtet.
Der Lärmpegel ist zudem unterschiedlich hoch. Wenn du dich auch bei einer gewissen Geräuschkulisse noch ohne Weiteres konzentrieren kannst, kann ein Café ideal sein. Zudem kannst du deine Arbeitszeit gut takten: Das Café hat feste Zeiten, das frei zugängliche WLAN ist teils zeitlich begrenzt und auch der Rhythmus der anderen Gäste kann dich beeinflussen. So kann die Arbeit im Café etwa regelmäßiger Bestandteil am Morgen oder Nachmittag werden. Außerdem macht das Beobachten der anderen regelmäßigen Gäste auch Spaß.
3. Co-Working-Spaces
Hinter dem Anglizismus verbirgt sich eine Mischung aus Spielwiese für Freelancer und Großraumbüro. Ein Platz im Co-Working-Space kann dabei alles sein: Ein bequemer Stuhl an einem einzelnen Schreibtisch, ein bequemer Stuhl an einem riesigen Gruppentisch, eine Ecke mit Couch oder ein Büro zwischen weiteren Büros und Ateliers. Kurzum: Co-Working-Spaces sind bunt und so sind auch die Leute, die dieses Modell zur Arbeit nutzen. Zwischen ruhigen Textern und lauten Vertrieblern findet sich alles und jeder. Dabei kannst du schnell Kontakte knüpfen und dank der internen Organisation vieler Co-Working-Spaces an Community-Events usw. teilnehmen.
Die meisten Arbeitsplätze dieser Art bieten dir dabei eine tolle Ausstattung. Man kann sie stündlich, täglich oder monatlich mieten. Dabei variieren die Preise enorm und reichen von wenigen Euro am Tag bis hin zu Mieten, die den klassischen Büros in nichts nachstehen. Andere Co-Working-Spaces sind unbequeme Arbeitsplätze mit lieblosen Trennwänden. Bei der Auswahl ist also ein wenig Vorsicht geboten.
Die bunten Menschen um dich herum können dich in deiner Arbeit positiv beeinflussen. Wenn alle gemeinsam ihren Aufgaben nachgehen, erzeugt dies eine Menge Energie, die dir bei der Zielsetzung und -umsetzung behilflich sein wird. Es kann aber auch sein, dass du dich ablenken lässt. Denn ein spannendes Fotoprojekt fünf Meter weiter ist zumindest für den Moment häufig interessanter als das Erstellen eines Kostenvoranschlags, oder?
Der zusammenfassende Vergleich von Homeoffice, Café und Co-Working-Space und ein paar weiterführende Gedanken bei der Auswahl deines Arbeitsplatzes
Die drei Arbeitsplätze bieten allesamt ihre Vor- und Nachteile. Es kann also helfen, wenn dir vorab selbst ein paar Fragen stellst.
Muss ich oft telefonieren? Brauche ich Musik, um mich zu konzentrieren? Muss es absolut still sein? Neige ich dazu, mit mir selbst zu sprechen? Alle diese Dinge benennen Faktoren, die eher dafür sprechen, nicht in einem Café zu arbeiten. Neben der unstetigen Atmosphäre hat der Arbeitsplatz Café übrigens noch einen Nachteil: Es ist zu verlockend, das mobile Büro auch im Urlaub aufzubauen. Dies ruiniert dir ganz schnell deine verdiente Erholung, die mit ein paar Schritten allerdings richtig planen und ausleben kannst: Als Selbständiger Urlaub machen - mit 7 Schritte zur Erholung!
Dennoch ist ein Café dann ideal, wenn dir zuhause ansonsten die Decke auf den Kopf fällt und du einen Atmosphärenwechsel brauchst, um überhaupt produktiv zu sein. Ein Café erspart dir die Büroatmosphäre, bietet aber gleichzeitig einen Rahmen für geregelte - und damit erfolgreiche - Arbeitsabläufe. Ausprobieren kannst du das auf jeden Fall. Wichtig ist natürlich auch, dass der Kaffee gut ist.