Der Kunde zahlt die Rechnung nicht trotz drei Mahnschreiben – was nun?
Nun geht es ans Eingemachte: Charakterstarke Herren mit Anzug und einem richterlichen Bescheid werden das Unternehmen deines Kunden aufsuchen und alles beschlagnahmen, was zur Tilgung der Rechnung taugen mag. Widerstand wird mit Baseballschlägern geahndet!
Oder aber wir erinnern uns kurz daran, dass spätestens in der dritten Mahnung rechtliche Schritte für den Fall, das Kunde die Rechnung nicht zahlt, angekündigt wurden.
Grundsätzlich stehen dir dann drei unterschiedliche Wege zur Verfügung. Da ist erstens die Beauftragung eines Inkassounternehmens zu nennen, das für dich das Geld eintreiben soll. Die Kosten hierfür sind unterschiedlich hoch; die Beteiligung richtet sich unter anderem nach dem Streitwert und nach dem Inkassounternehmen. Insgesamt haben Inkassounternehmen keinen guten Ruf und gelten als rabiate Methode, um einen Schuldner zur Zahlung zu bewegen. Bei besonderer Dreistigkeit seitens deines Kunden ist dieser Weg also auch eine Form von Gegenschlag.
Sanfter wirken die beiden gerichtlichen Optionen: Hier kannst du beispielsweise einen Mahnbescheid beantragen, dessen Kosten von der ausstehenden Zahlungssumme abhängig sind. Funktioniert auch dies nicht, bleibt im Grunde nur die Klage.
Die Klage vor Gericht kann sehr teuer werden, wenn dein Kunde auch trotz Ankündigung des Verfahrens nicht zahlt. Es kommen eventuell Anwalts- und Verfahrenskosten auf dich zu, die bei kleineren Beträgen in keinem Verhältnis zur ursprünglichen Rechnungssumme stehen.
Du hast als Gläubiger immer die freie Auswahl zwischen Inkasso, gerichtlichem Mahnbescheid und der Klage vor Gericht. Der gerichtliche Mahnbescheid ist der einfachste und häufig auch günstigste Weg.
Die Zahlungsmoral deiner Kunden stärken
Wenngleich es extrem selten zu langwierigen Gerichtsverfahren aufgrund unbezahlter Rechnungen kommt, solltest du im Vorfeld Schritte einleiten, die das noch unwahrscheinlicher machen. Du hast viele Möglichkeiten, die Zahlungswahrscheinlichkeit innerhalb der normalen Frist zu erhöhen.
Dies beginnt schon mit der Rechnungsstellung: Die Rechnung muss leicht verständlich sein, das Zahlungsziel muss eindeutig und sichtbar sein und vor allem muss die Rechnung exakt mit dem übereinstimmen, was mit dem Kunden abgesprochen war.
Außerdem rentiert es sich, den Kunden vorher zu fragen, wie er gern zahlt. So ist das Thema schon beim Verhandeln oder bei der Auftragsannahme auf dem Tisch. Biete einfach alle Zahlungsoptionen an, die dir sinnvoll erscheinen und mach es deinen Kunden so einfach wie möglich.