Empfehlungen und Internetrecherche
Wenn du auf der Suche nach einem guten Steuerberater bist, solltest du zunächst mit Freunden und Bekannten aus deinem Umfeld sprechen, die bereits einen Steuerberater haben. Glaubwürdige Empfehlungen sind mehr Wert, als jede Internetrecherche.
Wobei das Internet selbstverständlich bei der Recherche hilfreich sein kann. Etwa die Website des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. , auf der du bei der Suche nach dem passenden Steuerberater nach Tätigkeitsfeld, Branche, Fremdsprachen und sogar nach internationalem Steuerfach-Knowhow filtern kannst.
Der menschliche Aspekt
Hast du einen passenden Steuerberater für dich gefunden, ist der nächste Schritt das persönliche Gespräch. Hier hast du zunächst die Möglichkeit, dir ein Bild von der Kanzlei und der Professionalität deines künftigen Beraters zu machen.
Im persönlichen Gespräch wirst du schnell merken, ob der Steuerberater und du menschlich harmoniert. Das ist unerlässlich, denn nur, wenn ihr ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen könnt, ist eine passgenaue Beratung möglich.
Übrigens ist jeder Steuerberater zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Die Offenlegung deiner privaten und finanziellen Situation bedeutet also keine Gefahr für dich.
Wieviel darf ein Steuerberater kosten?
Für Steuerberater gilt hierzulande eine Gebührenordnung. Als Faustregel gilt: Umso mehr du verdienst, desto teurer wird der Steuerberater für dich. In der Regel betragen die Kosten für die Anfertigung deiner Steuererklärung durch einen Steuerberater zwischen 500 und 1000 Euro – eben in Abhängigkeit deines Einkommens. Das Honorar kann aber auch günstiger oder höher ausfallen.
Neben dem Einkommen spielt auch die Komplexität des Auftrags eine Rolle. Hast du etwa eine doppelte Haushaltsführung, bist du Vermieter oder machst du besondere Anlagen – etwa eine Windkraftanlage auf deinem Grundstück – steuerlich geltend, muss der Steuerberater mehr Arbeit und Zeit in deine Steuererklärung investieren und kann mehr berechnen.
Kann ich meine Kosten für den Steuerberater senken und wenn ja, wie?
Zwar sind die Honorare, die ein Steuerberater für seine Arbeit verlangen kann, in der Gebührenverordnung grob geregelt. Im Rahmen dieser Verordnung hat aber jeder Steuerberater einen großen finanziellen Spielraum. Wenn du unsicher bist, ob das Honorar deines Steuerberaters angemessen bist, kannst du als groben Anhaltspunkt einen Kostenrechner verwenden.
Sind die Kosten deines Steuerberaters zu hoch, hast du zwei Optionen: Zu einem günstigeren Berater wechseln oder mit dem Steuerberater über dein Honorar verhandeln. Außerdem kannst du selbst Einiges tun, um das Honorar deines Steuerberaters so gering wie möglich zu halten.
Ordnung muss sein
Lieferst du deine Belege lediglich in einem unsortierten Schuhkarton bei deinem Steuerberater ab, musst du mit höheren Kosten rechnen. Günstiger wird es, wenn du all deine Belege fein säuberlich abgeheftet in einem Ordner zur Verfügung stellst. Das bedeutet für den Steuerberater einen geringeren Zeitaufwand und für dich weniger Kosten.
Fristen einhalten
Benötigt dein Steuerberater bestimmte Belege oder andere Unterlagen zu einem konkreten Termin von dir, solltest du diese rechtzeitig liefern. Ansonsten musst du mit Versäumniszuschlägen rechnen.
Buchhaltung selber erledigen
Ein weiterer Weg, viel Geld beim Steuerberater einzusparen: Die Buchhaltung selber erledigen. Das ist wirklich kein Hexenwerk und geht mit professionellen Software-Lösungen schnell und einfach. Die Zeit, die du deinem Steuerberater durch die eigenständige Erledigung deiner Buchhaltung sparst, wird dir nicht berechnet.
Auf’s Land gehen
Die Steuerberaterkosten bewegen sich immer zwischen einer Mindest- und einer Maximalgebühr, die in der Vergütungsverordnung festgelegt sind. Wenn dein Steuerberater mehr als den Mittelwert verlangt, muss er dafür gute Gründe haben. Einer davon: Dein Steuerberater ist in einer Großstadt ansässig. Hier wird bei der Preisfrage auch das Marktumfeld einbezogen. Günstiger ist die Beratung durch einen Steuerberater meist auf dem Land.
Gibt es Alternativen zum gewöhnlichen Steuerberater?
Die Beratung durch einen Steuerberater spart dir Nerven, Zeit und natürlich Steuer. Andererseits sind die Kosten für den Steuerberater selbst wiederum recht hoch. Wenn du das Honorar nicht zahlen kannst oder willst, du aber dennoch auf die Hilfe angewiesen bist, gibt es günstige Alternativen.
Lohnsteuerhilfeverein
Der Lohnsteuerhilfeverein ist erste Anlaufstelle für alle, die günstig und dennoch professionell ihre Steuererklärung erledigt bekommen möchten. Die Kosten setzen sich aus einer einmaligen Aufnahmegebühr in Höhe von aktuell 12 Euro und einem regelmäßig zu zahlenden Mitgliedsbeitrag zusammen, der sich an deinem Einkommen orientiert.
Wer Mitglied im Lohnsteuerhilfeverein werden möchte, muss jedoch einige Voraussetzungen erfüllen. So dürfen etwa Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibend die Hilfe des Vereins nicht in Anspruch nehmen. Zudem darfst du neben deinem Gehalt keine Einkünfte generieren, die mehr als 13.000 Euro jährlich betragen – etwa aus Vermietungen.
Steuersoftware
Neben der Beratung durch einen qualifizierten Steuerberater oder den Lohnsteuerhilfeverein, bleibt der Einsatz einer Steuersoftware. Diese Variante ist besonders kostengünstig, du musst dich allerdings eigenständig um deine Steuererklärung kümmern. Und bei komplexen Fällen, stößt man mit einer Steuersoftware schnell an seine Grenzen.
In einfachen Fällen ist der Einsatz einer solchen Software jedoch nicht verkehrt. Sie führt dich schrittweise durch deine Steuererklärung und zeigt dir deine Möglichkeiten, Steuern einzusparen. Mit einigen Programmen hast du sogar die Möglichkeit, deine Erklärung direkt elektronisch an das Finanzamt zu übermitteln.
Besonders praktisch: Hast du einmal mit einer Software deine Steuererklärung angefertigt, musst du deine Erklärung im Folgejahr nur noch anpassen. Da du dich bereits in die Software eingearbeitet hast und lediglich ein paar Angaben verändern musst, geht das recht fix. Der Nachteil: Wenn du selbst deine Steuererklärung anfertigst, haftest du auch für die Angaben in derselben. Nimmst du dagegen die Hilfe eines Steuerberaters oder des Lohnsteuerhilfevereins in Anspruch, sind diese haftbar.
Etablierte Steuersoftware
Wenn du dich auf dem Markt der Steuersoftware-Angebote umsiehst, werden dir dutzende von möglichen Lösungen angeboten. Zu den anerkanntesten zählen…
Smartsteuer (ab 24,99 Euro)
SteuerSparErklärung (ab 79,95 Euro)
Quicksteuer (ab 14,99 Euro)
WISO Steuer-Sparbuch 2018 (ab 29,99 Euro)
Diese Softwares kommen alle recht gut bei den Nutzern an. Einige Hersteller werben sogar damit, dass man mit ihrer Software-Lösung nicht mehr als eine Stunde für seine Steuererklärung benötigt. Sicherlich mag das bei Festangestellten mit regelmäßigem, gleichbleibendem Einkommen zutreffen. Ebenso für Rentner. Wenn du jedoch selbstständig bist, wirst du mehr Zeit brauchen, um eine korrekte Steuererklärung mit einer Steuersoftware erstellen zu können.