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MAIN - Blog Banking - "Vorteile von Kreditkarten - besser als Bargeld und EC-Karte?"

Zuletzt aktualisiert am 4. Juli 2023

Annemarie Cornus

Freelance Editor

22. März 2019

Kreditkarten werden immer beliebter. Während sie im Ausland bereits als alltägliches Zahlungsmittel etabliert sind, nimmt ihre Nutzung seit ein paar Jahren auch in Deutschland weiter zu. Die Gründe: Immer mehr Kreditkartenaussteller bieten Kreditkarten zu sehr günstigen Jahresgebühren an oder verzichten komplett auf die Gebühren. Auch die Akzeptanz der Plastikkarte hat hierzulande stark zugenommen.

Der Trend wurde bereits von einigen etablierten Unternehmen erkannt – und zum Pushen ihrer Verkaufszahlen genutzt. Aktionen wie die Cupgrade-Kampagne von Kaffee-Gigant Starbucks beweisen das. Anfang 2016 bekam jeder, der sein Starbucks-Getränk kontaktlos mit Visa-Karte bezahlte, ein Gratis-Upgrade des bestellten Getränks auf die nächste Größe.

Und auch im geschäftlichen Bereich setzen sich Kreditkarten weiter durch. Mit dem Angebot von Business-Kreditkarten gehen die Anbieter ganz konkret auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen ein – und bieten den Kunden besondere Vorteile, in deren Genuss sie nur als Kreditkarteninhaber kommen.

Kreditkarte vs. EC-Karte und Bargeld?

Warum verabschieden sich sowohl Privat- als auch Geschäftsleute Stück für Stück von Bargeld und EC-Karte und wechseln zur Kreditkarte? Ganz so einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Deshalb möchte ich zunächst die Vorteile und Nachteile von EC-Karte, Bargeld und Kreditkarte gegenüberstellen.

EC-Karte

Vorteile:

  • Keine Mehrkosten beim Bezahlen innerhalb der EU
  • Monatliche, detaillierte Auflistung der Ausgaben auf den Kontoauszügen
  • Nutzung durch Dritte ohne PIN nahezu unmöglich

Nachteile:

  • Geringe Akzeptanz im Ausland
  • Unter Umständen hohe Gebühren bei Abhebungen im Ausland
  • Bei Zahlungen von Kleinstbeträgen oft nicht akzeptiert

Bargeld

Vorteile:

  • Sofort verfügbar
  • Keine technische Abhängigkeit
  • Guter Überblick über die Ausgaben
  • Sowohl kleine als auch große Summen zahlbar

Nachteile:

  • Muss im Ausland unter Umständen gewechselt werden
  • Große Verlustgefahr durch Diebstahl
  • Keine Zahlungsflexibilität

Kreditkarte

Vorteile:

  • Finanzielle Flexibilität
  • Größtmögliche Sicherheit
  • Vermindertes Verlustrisiko des Geldes
  • Weltweite Akzeptanz
  • Einfache Online-Zahlung

Nachteile:

  • Gebühren (Jahresgebühr)
  • Zinsen bei längerer Rückzahlungsdauer
  • Händlerabhängige Akzeptanz
  • Abhängigkeit von den elektronischen Lesegeräten

Im Ausland: Kreditkarte erste Wahl

Von Vorteil ist die Kreditkarte gerade bei internationalem Einsatz und das wohl beste Zahlungsmittel. Im Gegensatz zur Zahlung mit Bargeld muss nicht extra ein Wechsel in die Währung des Landes vorgenommen werden. Zudem ist das Diebstahlrisiko – im Vergleich zum Mitführen größerer Bargeld-Summen - reduziert.

Die EC-Karte kann im europäischen Ausland in der Regel problemlos eingesetzt werden. Geht es dagegen auf einen anderen Kontinent, sieht das schon anders aus. Entweder wird die Karte nicht akzeptiert oder die Gebühren für den Einsatz fallen recht hoch aus. Zudem ist das Abheben von Bargeld im Ausland mit EC-Karte ebenfalls nicht immer möglich. Ist auf der Karte das Maestro-Symbol abgebildet, kannst du weltweit Bargeld abheben. Bei V Pay ist diese Möglichkeit dagegen auf die EU und wenige weitere Länder beschränkt. Wenn du im Besitz einer Kreditkarte bist, ist es von Vorteil sie mitzunehmen. So gehst du auf Nummer sicher.

Kreditkarte im Ausland: Auf die Gebühren achten

Möchtest du deine Kreditkarte im Ausland einsetzen, solltest du vorher unbedingt einen Blick auf die Gebührenordnung deines Kreditinstituts werfen. Immer mehr Kreditkartenanbieter lassen die kostenfreie Bargeldabhebung mit Kreditkarte im Ausland zu. Hinzu kommt allerdings eine Gebühr für den Auslandseinsatz, die jedoch nur in Ländern außerhalb der EU anfällt.

Die Gebühr für den Auslandseinsatz bewegt sich in der Regel zwischen ein und zwei Prozent des Rechnungs- bzw. abgehobenen Betrags. Zahlst du etwa in den USA eine Rechnung in Höhe von 200 Dollar, wird dieser Betrag auf Basis des aktuellen Wechselkurses auf deiner Kreditkartenrechnung in Euro angegeben. Dieser Eurobetrag ist dann Ausgangspunkt für die Auslandseinsatzgebühr.

Entsprechen die 200 Dollar gemäß dem Wechselkurs 180 Euro und musst du 1,5 Prozent Auslandseinsatz-Gebühr zahlen, fallen also 2,70 Euro Gebühren an.

Sind Kreditkarten bei meinen bürokratischen Aufgaben von Vorteil?

Tatsächlich kann eine Kreditkarte bei der Bewältigung der alltäglichen bürokratischen Aufgaben hilfreich sein.

Getrennte Buchhaltung: Wenn du deine privaten Zahlungen mit einer EC-Karte managest, dich dagegen zur Abwicklung geschäftlicher Ausgaben für eine Kreditkarte entscheidest, sind deine privaten und geschäftlichen Transaktionen direkt voneinander getrennt. In diesem Fall erhältst du durch deinen Kreditkarten-Anbieter eine monatliche Auflistung, in der ausschließlich deine geschäftlichen Ausgaben aufgelistet sind – das hilft, den Überblick zu behalten und erleichtert die Buchhaltung.

Stets liquide: Als Selbständiger oder Unternehmer musst du stets liquide sein. Etwa, um Ware zu kaufen oder ein defektes Arbeitsgerät zu ersetzen. Durch die flexible Einsetzbarkeit deiner Kreditkarte ist das – zumindest solange du dich im Kreditrahmen befindest – möglich.

Versicherungen inklusive: Gerade bei Business-Kreditkarten sind einige Versicherungen für die Inhaber bereits inklusive. Etwa Auslands- oder Krankenversicherungen. Der Vorteil für dich: Du musst dich als Inhaber einer solchen Karte nicht um den Abschluss dieser Versicherungen bei einem anderen Anbieter kümmern und hast deine Versicherungen stets im Überblick. Mit Abbuchung deiner Jahresgebühr hast du zudem direkt den Nachweis für das Finanzamt, wie viel dich deine Versicherungen gekostet haben. Diese Ausgaben lassen sich wiederum steuerlich geltend machen.

Ein Zahlungsmittel für alles: Ich selbst nutze bisher ein Business-Konto mit EC-Karte für meine geschäftlichen Ausgaben. Doch manchmal ist es unumgänglich für mich, geschäftliche Ausgaben mit Kreditkarte zu zahlen. Etwa den Monatsbeitrag für meinen Coworking-Space. Hier wird nur Kreditkarte akzeptiert. Meinem Steuerberater muss ich daher für die Buchhaltung sowohl meine Kontoauszüge zur EC- als auch Kreditkarte vorlegen und die geschäftlichen Ausgaben bei den Kreditkarten-Belegen markieren. Ganz schön umständlich. Nutzt du dagegen ausschließlich eine Kreditkarte für all deine geschäftlichen Transaktionen, bleibt dir diese Arbeit erspart.

Kreditkarte: Vorteile der Kreditkarte für Selbstständige

Gerade für Selbstständige bringt eine Kreditkarte einige Vorteile. Denn während Angestellte im Normalfall ein geregeltes Einkommen haben, das zu einem konkreten Stichtag im Monat eintrifft, muss man als Selbstständiger immer wieder mit Leerlaufphasen oder verspäteten Zahlungen durch die Kunden rechnen. In diesem Fall ist eine Kreditkarte ungemein praktisch – denn sie bietet die Möglichkeit, problemlos Verdienstausfälle zu einem niedrigen Zinssatz zu überbrücken. In manchen Fällen fällt sogar überhaupt kein Zins auf die belasteten Beträge an.

Die Vorteile einer Kreditkarte auf einen Blick

Sicheres Zahlungsmittel: Durch den Einsatz moderner Verschlüsselungs- und Sicherheitstechniken, gehört die Kreditkarte zu den sichersten Zahlungsmitteln. So wird bei Online-Einkäufen in der Regel die auf der Rückseite der Kreditkarte befindliche Prüfziffer abgefragt. Verfügt eine unbefugte Person lediglich über die Kreditkartennummer, kommt sie also nicht weit. Und fällt man doch einmal einem Betrug zum Opfer, ist man meist gegen den Geldverlust abgesichert. Als meine Kreditkartendaten einmal in fremde Hände gelangten und mehrere tausend Euro durch Unbefugte ausgegeben wurden, erstattete mir mein Kreditkartenherausgeber das verlorene Geld komplett.

International akzeptiert: Die EC-Karte ist innerhalb Europas ein praktisches, bargeldloses Zahlungsmittel. Außerhalb der EU wird sie jedoch nicht immer akzeptiert – und wenn, fallen unter Umständen hohe Gebühren an. Die Kreditkarte wird dagegen auf der ganzen Welt akzeptiert. Und auch das Abheben von Bargeld an Automaten ist häufig günstiger, als mit der EC-Karte. Hier lohnt sich der Vergleich in die Gebührentabellen der Karten-Aussteller bzw. -Anbieter.

Flexibilität : In der Regel kann man als Kreditkartenbesitzer das Zahlungsziel selbst beeinflussen. Dabei gilt: Umso länger das Zahlungsziel, desto höher der Zinssatz. Du hast die Wahl, ob du monatlich den Komplettbetrag, nur einen bestimmten Prozentsatz der belasteten Beträge oder eine konkrete Summe an dein Kreditkarteninstitut zurückzahlen möchtest. Bei einem 30-tägigen Zahlungsziel fällt bei vielen Kreditkartenanbietern überhaupt kein Zins an.

Alternative: Die Prepaid-Kreditkarte

Da Selbstständige kein monatliches, festes Einkommen vorweisen können, ist es für sie nicht immer einfach, eine Kreditkarte zu bekommen. In der Regel muss man mindestens zwei Jahre seiner selbstständigen Tätigkeit nachgehen, eine einwandfreie Bonität vorweisen können und eine Einkommensteuererklärung vorlegen.

Wer darauf verzichten möchte oder keine Kreditkarte bekommt, kann sich alternativ eine Prepaid-Kreditkarte besorgen. Wie auch bei den gleichnamigen Handykarten, wird auf die Karte zunächst ein frei wählbarer Betrag aufgeladen, über den man dann frei verfügen kann.

Mit solch einer Karte kommst du in den Genuss vieler Vorteile, die auch eine Kreditkarte bietet (insbesondere was die weltweite Akzeptanz und das Abheben von Bargeld anbetrifft). Der Nachteil: Wird das Geld knapp, hast du keinen Kreditrahmen, über den du frei verfügen kannst.

Kreditkarten und ihre Kosten

Bisher haben EC-Karten meist keine Grundgebühr gekostet. Doch seitdem die Zinsen in den Keller gestürzt sind, verlangen immer mehr Banken eine monatliche Kontoführungsgebühr.

Bei Kreditkarten ist es dagegen bereits seit Jahren Gang und Gäbe, dass ihre Inhaber eine Jahres-, und in seltenen Fällen, eine Monatsgebühr zahlen. Diese fällt je nach Kreditkartenanbieter unterschiedlich aus. Auch die Service-Leistungen, die man zusammen mit der Kreditkarte erhält, wirken sich auf die Gebühren aus.

Service-Leistungen bei Business-Kreditkarten

Bei Kreditkarten für den privaten Gebrauch, sind Zusatzleistungen für den Karteninhaber inklusive. Anders sieht das bei Business-Kreditkarten aus. Hier fallen zwar höhere Jahresgebühren als bei gewöhnlichen Kreditkarten an, die Service-Leistungen sind dafür umso attraktiver.

Ein Beispiel: Die Visa World Card kostet keine Jahresgebühr und erlaubt das kostenlose Abheben von Bargeld. Zusätzliche Service-Leistungen sind jedoch nicht inklusive. Dagegen fällt für die Visa World Card Gold eine Jahresgebühr von 35 Euro an, Kartenbesitzer bekommen jedoch eine Auslandsreisekrankenversicherung und eine Kaufschutzversicherung. Zudem ist die PIN-Nummer frei wählbar.