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Selbstständigkeit

Die Top-10-Branchen mit den bestbezahlten Freelancer-Jobs

Zuletzt aktualisiert am 9. Aug. 2023

Nina Sickinger

Freelance Editor

22. März 2019

Immer mehr Menschen fällen irgendwann auf ihrem beruflichen Weg die Entscheidung, sich als Existenzgründer zu versuchen oder als Freelancer zu arbeiten. Gründe und Vorteile sehen die Gründungswilligen in flexibleren Arbeitszeiten, der Ungebundenheit, sowie der Freiheit sich seine Projekte und Auftraggeber selber aussuchen zu können. Zudem kann, wer es klug anstellt und im richtigen Metier tätig ist, auch gutes Geld verdienen. Allerdings eignet sich nicht jeder Beruf für eine Selbständigkeit, andere sind prädestiniert dafür. In diesem Blog zeigen wir dir, in welchen Berufen und Branchen du die besten und bestbezahlten Jobs ergattern kannst.

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Ein deutlicher Trend

In wesentlich mehr Berufssparten als früher ist es heutzutage durchaus üblich, frei zu arbeiten. Manche Unternehmen entscheiden sich sogar ganz bewusst für die Dienste auf freiberuflicher Basis. Für die Arbeitenden selbst ist es die freie Zeiteinteilung, die Flexibilität, das eigenverantwortliche Arbeiten und das hohe Maß an Selbstbestimmung, was diese Art zu arbeiten so attraktiv macht. Für Unternehmen hat es sicherlich den Vorteil, dass Freelancer eben nur für ein bestimmtes Projekt eingesetzt und bezahlt werden müssen. Danach bestehen keine weiteren Verpflichtungen gegenüber dem Freien, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein Pluspunkt. Also, eigentlich positive Aspekte auf beiden Seiten.

Natürlich gibt es neben der Möglichkeit, als Freelancer für ein bestimmtes Unternehmen bzw. einen Auftraggeber in den so genannten Freien Berufen tätig zu sein, auch die Entscheidung, sich eine eigene Unternehmensexistenz aufzubauen, wie zum Beispiel ein Geschäft oder ein Restaurant zu eröffnen. Dann zählt man übrigens zu den Gewerbetreibenden, die andere Voraussetzungen und Bedingungen in Bezug auf eine Selbständigkeit erfüllen müssen. Die wir aber in diesem Blog nicht weiter ausführen. Wir widmen uns den so genannten freien Berufen.

Was zählt denn zu den freien Berufen?

Leider gibt es in Zusammenhang mit den freien Berufen oft Lücken und genaue Regelungen fehlen. Das Einkommensteuergesetz (EStG) enthält keine Definition des Begriffs „freie Berufe“. In § 18 EStG werden die freien Berufe lediglich aufgezählt (so genannter Freiberuflerkatalog). Folgende Berufe gehören zu den selbständigen, freien Berufen:

  • selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeiten (z.B. Journalisten, Autoren, Schriftsteller, Musiker, etc.)
  • eine selbständige Berufstätigkeit u.a. als
  1. Arzt, Zahnarzt, Tierarzt, Heilpraktiker, Physiotherapeut
  2. Rechtsanwalt, Notar, Patentanwalt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
  3. beratender Volks- und Betriebswirt, vereidigter Buchprüfer
  4. Vermessungsingenieur, Ingenieur, Architekt
  5. Handelschemiker
  6. Journalist, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer
  7. Lotsen
  8. ähnliche Berufe

Zu dem Begriff „ähnliche Berufe“ gibt es im Gesetz ebenfalls keine klare Definition. Hier wird in jedem speziellen Fall geprüft, ob es sich um einen Beruf handelt, der sich grob in der oben genannten Liste katalogisieren lässt. Gutachten oder Rechtsprechung können weiterhelfen, da es häufig Lücken im System gibt. Als Beispiel sei der Informatiker bzw. IT-Spezialist genannt: Lange Zeit war nicht abschließend geklärt, ob die Vertreter dieser Berufsgruppe nun als Freelancer oder eher als Gewerbetreibende gelten sollen. Nun gibt es, auch dank der Rechtsprechung, klare Rechtsgrundsätze: Das Ausbildungsniveau wird hinzugezogen: Je fundierter die Ausbildung des IT`lers ist, desto eher geht er als Freiberufler durch. Ein Diplom-Informatiker zählt ebenso seit mehreren Jahren zu den freien Berufen, obwohl er in der Liste nicht verzeichnet ist.

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Was entscheidet eigentlich über die Frage, ob gute Konditionen für Freelancer herrschen?

Die Branche

Freiberufler gibt es in allen möglichen Branchen. Manche sind prädestiniert dafür, wie zum Beispiel die Werbe- oder Versicherungsbranche, andere eher selten und von der jeweiligen Unternehmenskultur bzw. -philosophie abhängig. Ebenso die Tätigkeiten an sich sind je nach Fachgebiet oder Spezialisierung sehr variabel. Ob ein Projekt für einen Freiberufler nun besonders gut geeignet ist oder eher nicht, diese Entscheidung liegt also in der Branche selbst. In einigen können Freiberufler extrem gute Honorare in Rechnung stellen, in anderen machst du als Freelancer einfach keinen guten Schnitt.

Auffällig ist auch, dass sich Bedingungen und die Relevanz einiger Branchen während der letzten rund 20 Jahre immer wieder verändert hat. So zahlten Agenturen Ende der 90iger äußerst lukrative Honorare an freie Kreative, die sich noch dazu wirklich sehr frei austoben durften. Ein wahres Eldorado. Nach Einführung des Euro und auf Grund der schwierigen Finanzmärkte in den darauffolgenden Jahren war damit allerdings ziemlich plötzlich Schluss. Man setzte wieder auf feste Mitarbeiter, die man doch sehr viel besser an sich binden und kontrollieren konnte. Solche mitunter massiven Änderungen finden sich in beinahe allen Branchen.

Tipp: Falls du vor hast, dich selbständig zu machen, solltest du im Vorfeld eine genaue Marktanalyse machen. Klar, deinen Beruf (Ausbildung, Studium) hast du schon gewählt und wahrscheinlich auch abgeschlossen. Aber es ist mühsam, es in einer Sparte zu versuchen, in der zur Zeit eventuell schlechte Konditionen für Freiberufler herrschen.

Die Region

Fakt ist, dass natürlich auch die Region, in der du tätig bist, maßgeblich über zu erzielende Honorare mit entscheidet. So wirst du im Süden oder ganz im Norden der Republik, zum Beispiel in München und Hamburg sehr viel bessere Verdienstmöglichkeiten haben, als beispielsweise in Mecklenburg Vorpommern. Allerdings immer auch bezogen auf die Branche. Denn über das Land verteilt, ist zwar das Lohnniveau sehr variabel, aber auch die Unternehmen und die örtlichen Gegebenheiten und die Bedürfnisse der Menschen. Der Markt passt sich all diesen Faktoren an. Und das hat Einfluss auf die Arten der Tätigkeiten und der zu erzielenden Verdienste.

Alter, Berufserfahrung & Verhandlungsgeschick

Drei Faktoren, die ebenfalls Einfluss auf die Höhe eines Honorars haben. Obwohl es hier teils sehr unterschiedlich zugeht. Vielen Unternehmen ist Berufserfahrung von Mitarbeitern sehr wichtig, was gleichzeitig auch das Alter betrifft. Hier kommen erfahrene, ältere Freelancer in den Genuss hoher Honorare. Manche setzen aber lieber auf den Nachwuchs, vor allem in den kreativen Berufen oder auch mal wieder im Bereich IT. Verhandlungsgeschick ist eine Typfrage und in allen Altersgruppen zu finden oder eben nicht. Anhaltspunkte zur Höhe von Freelancer-Honoraren findest du auch in unserem Blog Post Welchen Stundensatz du als Freelancer verlangen solltest .

Das sind die Top 10 der Freelance-Jobs mit den besten Aussichten auf hohen Verdienst

Wie schon angesprochen: Letztlich kann der ausgeübte Beruf für dich als Freiberufler sehr variabel und individuell sein. Das wichtigste ist die jeweilige Branche, in der du tätig bist bzw. wirst. Hier findest du die Branchen, die für Freelancer bestens geeignet sind und in denen du gutes Geld verdienen kannst:

Bank-und Finanzwesen

Mit an vorderster Front rangieren als Auftraggeber für Freie das Bank- und Finanzwesen. In den letzten Jahren fanden auf Grund neuer Gesetze in den meisten Finanzunternehmen große Veränderungen statt, die perfekte Voraussetzungen für Freelance-Jobs kreiert haben. Die Berufssparte Nummer 1 liegt hier bei den IT-Spezialisten, die nicht nur aus dem Vollen schöpfen können, was die zu vergebenen Aufträge anbelangt, sondern auch die möglichen Honorare. Die sind zudem im letzten Jahr noch mal gehörig gestiegen, mit Luft nach oben.

Versicherungen

Zu den wichtigsten Auftraggebern zählen nach wie vor Versicherungen, da vor allem im Bereich Beratung und Versicherungsvermittlung Freiberufler unterwegs sind. Ausschlaggebend sind hier allerdings die Vermittlungsprovisionen und nicht Stunden- oder Tagessätze. Es kommt also auf die Anzahl der „verkauften“ Versicherungen und deren Wert an. Sicher ist, je besser ein Versicherungsmakler verkauft, desto höher ist seine Provision.

Die IT-Branche selbst

In unserer heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Welt, in der die Anforderungen immer mehr steigen und Innovationen das Bild prägen, gibt es für IT-Spezialisten enorm gute Verdienstmöglichkeiten – und das gilt für alle Branchen. Denn kein Unternehmen kommt ohne aus. Wenn nicht eine eigene hausinterne IT-Abteilung etabliert ist, gibt es für Freie extrem gute Konditionen.

Werbeagenturen

Personal- bzw. Nachwuchsmangel in den Agenturen bieten momentan gute Chancen für Freelancer. Aber nur, wer qualitativ heraussticht und fundiertes Wissen auf einem Spezialgebiet in den Fokus stellt. Verfügt ein Freiberufler über beides, kann er Spitzenhonorare fordern. Die besten Preise erreichen Marketing-Berater, dicht gefolgt von Projektmanagern. Suchmaschinen-Spezialisten liegen dahinter, gefolgt von Designern, Webdesignern für UI/UX und Content-Managern. Im Gegensatz zu den Designern, die als Freie momentan nicht so gefragt sind und dementsprechend niedrigere Honorare erzielen können, geht es für freie Texter allerdings gerade Bergauf. Mit adäquaten Stundensätzen stehen sie zur Zeit ganz gut da und werden gerne genommen.

Berater, Management-Berater, Coaches

Dieser Markt boomt. Gefühlt gab es noch nie so viele Angebote wie auf diesem vielfältigen Gebiet. Online-Trainings, Management- und Führungscoachings sind angesagter denn je. Jeden Tag kommt ein neuer Coach hinzu, der mit einem ganz innovativen Konzept die Massen für sich gewinnen will. Doch was bestimmt hier eigentlich über den Preis? So manch ein Berater ruft horrende Zahlen auf, Tagessätze bis zu 1600 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Das Verwunderliche ist, dass die Menschen diese Preise bezahlen und zu Scharen in diese Trainings rennen. Während ein Alternativanbieter, der wesentlich günstiger ist, um die ausreichende Teilnehmerzahl kämpfen muss. Fakt ist, hier kann man unglaublich viel Geld verdienen. Muss aber im Gegenzug über ein gutes Netzwerk und viele Kontakte verfügen. Außerdem kommt man nicht umhin, sich mit einer neuen Idee, einer perfekten Präsentation und einem ansprechenden Image vom Rest der Angebote abzuheben. Sonst läuft man Gefahr darin unterzugehen, und dann um seine Existenz kämpfen zu müssen. Im Endeffekt zählt aber in jedem Fall Qualität. Selbst wenn, wie oben angesprochen, die Scharen zunächst zu Hauf in ein Seminar strömen – nur wer Qualität bietet, wird sich auch langfristig halten können.

Telekommunikationsbranche

Optimale Bedingungen für Freelancer. Vor allem IT-Spezialisten haben auch hier die Nase vorn.

Automobilindustrie

Hier können Freelancer mit lang andauernden Projekten rechnen, die teilweise auch sehr gut bezahlt werden. Ein durchschnittlicher Projekteinsatz von circa 1,5 Jahren stellt zudem eine finanzielle und planbare Sicherheit dar.

Chemie- und Pharmakonzerne

In diesem Bereich sind die Chancen und guten Bedingungen vergangener Jahre leider etwas rückläufig. Trotzdem zählt diese Branche nach wie vor zu den Top-Platzierungen, was Tätigkeiten und Honorare für Freiberufler anbelangt. Die IT liegt auch hier weit vorn.

Softwarehersteller

Neben der IT setzen Software-Unternehmen verstärkt auf Freiberufler. Es mangelt zwar meist nicht an spezialisierten, festen Mitarbeitern. Doch für viele Projekte sind Freelancer einfach unerlässlich, die dann auch Spitzenhonorare ermöglichen.

Allen voran SAP

In diesem speziellen Bereich, der eigentlich zu den Software-Unternehmen zählt, gelten die besten Bedingungen für Freelancer. Deswegen wird er hier separat aufgelistet.

Also, Spitzenhonorare sind in vielen Sparten möglich. Es handelt sich aber um ein System, das immer wieder einigen Variablen ausgeliefert ist. Man kann es nur wagen, oder eben nicht.

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