Quelle: https://www.lexware.de/fileadmin/user_upload/bwa_erichsen.png
Was befindet sich in den Spalten einer BWA
Spalte 1: In Spalte 1 befindet sich die Nummer der betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) dargestellt. Im Fall der kurzfristigen Erfolgsrechnung ist das die Nummer 100.
Spalte 2: Hier befinden sich die Bezeichnungen der Kosten- und Erlös-Arten. Es geht also um die Zusammenfassungen mehrere Konten. Für die genaue Zusammensetzung solltest du deinen Steuerberater oder Buchhalter fragen.
Spalte 3: In diese Spalte werden die Kosten, Erlöse und Ergebnisse des Auswertungsmonats dargestellt.
Spalte 4: Auf dieser Stelle wird die Gesamtleistung für den aktuellen Monat mit 100 % angesetzt. Alle Kosten- und Erlösanteile werden als ein prozentualer Anteil gezeigt. Erst in dieser Spalte kannst du erkennen, wo du wirklich stehst. Ohne einen Vergleich kannst du zum Beispiel nicht wissen, ob ein Materialeinsatz von sagen wir 85.000 Euro normal für deinen Betrieb ist.
Spalte 5: Hier werden die gesamten Kosten für den Monat mit 100 % angesetzt und als Anteil der Kosten- und Erlöspositionen ausgewiesen. Auf diese Weise kannst du sofort die größten Kostenpositionen erkennen. Auch die kleinste Veränderung dieser Werte kann große Auswirkungen auf deinen Gewinn vor Zinsen und Steuern haben.
Spalte 6: Hier werden die Personalkosten in Beziehung zu den Erlösen und Kosten prozentual gesetzt. Auf diese Weise kannst du die Mitarbeiterproduktivität beurteilen. Je höher dieser Wert ist, desto produktiver sind deine Mitarbeiter.
Spalte 7: Hier wird der Materialwert in Prozenten angesetzt. Dies zeigt wie hoch dein Ertrag bezüglich der Materialkosten ist. Je höher der Betrag ist, desto besser.
Die Spalten 8 bis 12 zeigen die gesamten Werte für einen bestimmten Zeitraum, also in diesem Fall von Januar bis Juni. Alle Aussagen in diesen Spalten sind identisch mit den Ausagen in den Spalten 3 bis 7.
Was du aus den Zeilen einer BWA lesen kannst
Zeile 4: Eine der wichtigsten Größen ist die Gesamtleistung . Sie wird aus den Netto-Umsatzerlösen, Bestandsveränderungen oder den aktivierten Eigenleistungen zusammengesetzt. Letztere entstehen wenn du zum Beispiel eine Maschine baust, welche du verwendest um Produkte für deine Kunden herzustellen. Die Gesamtleistung ist durch viele Kosten und Ergebnispositionen beeinflusst.
Zeile 5: An dieser Stelle steht der Materialverbrauch. Eine genaue Erfassung zu haben ist ohne Warenwirtschaftssystem sehr schwer, da diese Zeile den Betrag für den Kauf der Materialien enthält. Es ist aber nur dann richtig, wenn die Verbrauchsmengen und die Einkaufsmengen übereinstimmen. Dies kommt aber in der Praxis nicht sehr oft vor. In den Monaten, wenn du die Waren kaufst, fällt das Ergebnis meistens gering aus und auch umgekehrt. Falls kein Warenwirtschaftssystem verwendet wird, solltest du auf jeden Fall versuchen den Verbrauch zu schätzen. Das kannst du zum Beispiel tun, indem du die Anzahl der Produkte die du hergestellt hast mit dem Kaufpreis und der Materialmenge multiplizierst.
Zeilen 6 bis 8: Die Differenz zwischen dem Materialverbrauch und der Gesamtleistung ist der Rohertrag I. Dies ist eine wichtige Nummer, mit der du den Erfolg deines Unternehmens bewerten kannst. Je größer dieser Betrag ist, desto mehr Geld hast du für dein Unternehmen zur Verfügung. Falls es sonstige betriebliche Erträge gibt, wird der Rohertrag II den Rohertrag I um diesen Betrag erhöhen.
Zeilen 9 bis 21: In diesen Zeilen stehen alle anderen Kosten (einschließlich der oft sehr hohen Personalkosten).
Zeile 22: Der Betrag, den du vor den Zinsen und Steuern mit deinem Unternehmen erzielt hast, nennt sich das EBIT. Dieser Betrag stellt die Differenz zwischen dem Rohertrag und den Gesamtkosten dar. Da die Steuern und Zinsen sehr oft von den Sondereinflüssen verzerrt werden, ist es nicht selten, dass sie vom eigentlichen Ergebnis herausgerechnet werden.
Zeilen 23 bis 25: Falls es Zinsaufwendungen und Zinserträge gibt, werden sie hier erfasst. Um das Ergebnis vor Steuern zu haben, wird das EBIT mit den Zinsen differenziert.
Zeilen 26 bis 29: In diesen Zeilen werden die vorläufigen Ergebnisse aus deiner gesamten unternehmerischen Tätigkeit, mit Berücksichtigung sonstiger Steuern, falls sie anfallen (zum Beispiel Versicherungs- oder Ökosteuer), dargestellt. Dies ist so, weil es in der Regel immer zu Veränderungen und Korrekturen kommt, bis sich das tatsächliche Resultat deiner Arbeit widerspiegelt.