Krankenversicherung für Selbstständige: Entscheidungshilfen - das ist abzuwägen
Für die ersten Überlegungen zur Auswahl der passenden Krankenversicherung für deine Selbstständigkeit kannst du folgende wichtige für dich Punkte klären:
- Wie alt bist du?
- Bist du alleinstehend oder hast du Familie und Kinder? Oder hast vor bald eine Familie zu gründen?
- Stehst du am Anfang deiner Selbständigkeit?
- Wie sind die derzeitigen finanziellen Mittel, die dir zur Verfügung stehen? Und sind diese sicher?
- Wie viel verdienst du?
- Wie ist deine Gesundheit bzw. gibt es Krankheiten?
- Was / welche Leistungen sind dir bei einer Krankenversicherung besonders wichtig?
Darüber hinaus können weitere Aspekte berücksichtigt werden:
- Wie / wo bist du momentan versichert?
- Was bezahlst du dafür?
- Möchtest du deine bisherige Versicherung wechseln?
Wenn du eine Entscheidung triffst, ist es schwer zu sagen, ob es die optimale ist. Hier gibt es kein richtig oder falsch. Denn niemand kann in die Zukunft schauen. Keiner weiß, ob sich die persönlichen Situationen nicht mal ganz schnell ändern.
Tipp: Du kannst immer nur nach den derzeitigen Voraussetzungen entscheiden und natürlich solltest du auch die kurz- bis mittelfristigen Planungen – sowohl privater als auch beruflicher Natur – miteinbeziehen. Wenn du unsicher bist, suche dir eine gute und unabhängige Beratung. So kannst du am besten alle Vor- und Nachteile abwägen und auf deine persönliche Situation abstimmen.
GKV – wann sich die Gesetzliche lohnt und eher nicht
Allgemein kann man sagen: Da die GKV eine gute Grundversorgung bietet, ist sie unter Umständen auch für Selbstständige empfehlenswert. Man kann sich als Selbständiger aber nur freiwillig versichern. Schauen wir uns hierfür zunächst die Vorteile an:
Krankenversicherung für Selbstständige: Vorteile der GKV
Für Selbstständige mit Kindern ist die GKV ratsam, da sie eine Familienversicherung bietet und Kinder bis zum Alter von 25 Jahren kostenlos mitversichert. Auch für den Ehepartner gilt dies, wenn er nicht arbeitet oder bis zu 450€ im Monat dazu verdient.
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind festgelegt. Der Beitragssatz liegt für freiwillig versicherte Selbstständige bei 14% plus Zusatzbeitrag. Der Beitragssatz für Selbstständige, die zusätzlich den Anspruch auf gesetzliches Krankengeld abgeschlossen beträgt 14,6 %. Auch hier kommt dann ein Zusatzbeitrag hinzu, den die Kassen individuell gestalten.
Grundsätzlich können die Beiträge zwar von Anbieter zu Anbieter etwas variieren, dennoch halten sich diese Abweichungen in Grenzen. Natürlich werden die Beitragssätze von Zeit zu Zeit angepasst und teilweise erhöht, aber auch hier sind die Steigerungen nicht gravierend und eine große Anhebung der Sätze ist eher unwahrscheinlich. Auch mit zunehmendem Alter steigen die Beitragssätze nicht. So hat man hier eine relative Planungssicherheit.
Krankenversicherung für Selbstständige: Nachteile der GKV
Die Nachteile gegenüber der PKV sind, dass die Leistungen geringer ausfallen. So hat man im Krankenhaus i.d.R. nur Anspruch auf ein Mehrbettzimmer und keinen Anspruch auf Chefarztbehandlung. Auch Brillen, alternative Behandlungen und ein Beitrag in die Pflege sind in der GKV nicht unbedingt enthalten. Wer darauf Wert legt, sollte über den Abschluss einer privaten Zusatzversicherung nachdenken, die diese Leistungen dann jeweils abdecken können.
Weiterer Nachteil sind zum Teil wesentlich längere Wartezeiten für Termine oder spezielle Untersuchungen beim Facharzt.
Da sich Selbständige nur freiwillig in der GKV versichern können, sind hier – wie schon erwähnt – die Beiträge relativ hoch. Was sich gerade bei jungen Freiberuflern, die am Anfang ihrer Selbständigkeit stehen und noch nicht so viel verdienen, negativ zu Buche schlagen kann.
Um einen umfassenden Überblick über die Angebote der gesetzlichen Krankenversicherungen für Selbstständige zu bekommen, hat die Krankenkassenzentrale einen Krankenkassen-Testüberblick erstellt. Darin erhalten die Besucher/innen einen umfassenden Überblick über aktuelle Tests durch renommierte Einrichtungen wie Stiftung Warentest und Co. Welche Krankenkassen haben, aus dem Blickwinkel von Selbständigen, besonders gut abgeschnitten? Diesen und weiteren Fragen wird hier auf den Grund gegangen.
Die Krankenkassen-Zentrale ist eine zentrale Anlaufstelle für Bürger/innen, Multiplikator/innen und Wissenseinrichtungen. Sie tragen dem regelmäßig an sie herangetragenen Informationsbedarf zu vielfältigen Themen aus dem Gesundheitssektor Rechnung: von der mehrsprachigen Erläuterung des Krankenversicherungssystems, über Ernährungsfragen bis hin zum Pflege-Bereich.
Krankenversicherung für Selbstständige: PKV – wann die die Private lohnt und wann eher nicht
Allgemein kann man sagen: Die Private Krankenversicherung ist besonders für junge Selbständige, für Freiberufler und für Angestellte, deren Einkommen über der Versicherungspflichtgrenze liegt, zu empfehlen. Da zur Aufnahme in eine PKV immer eine Gesundheitsüberprüfung gemacht wird, ist sie weiterhin für Personen ohne Vorerkrankungen oder guter Gesundheit empfehlenswert.
Krankenversicherung für Selbstständige: Vorteile der PKV
Die PKV bietet eine größeres Leistungsspektrum: Beispielsweise können Privatversicherte durch Chefarztbehandlung und der Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer profitieren. Eine PKV ist in der Ausgestaltung wesentlich flexibler.
Einen Termin, vor allem beim Facharzt, zu bekommen, geht in der Regel schneller. Auch nehmen sich Ärzte bei Privatpatienten oft mehr Zeit und führen eher Extrabehandlungen oder -untersuchungen durch.