Produkttester in der Funktion des Influencers
Wenn du dir den Weg über die Produkttester-Plattformen sparen möchte, kannst du eigenständig Unternehmen anschreiben und dich so gezielt für die Produkte entscheiden, die du gerne testen möchtest. Allerdings wird dir ein Unternehmen nicht einfach so kostenfrei Produkte zusenden. Du solltest ein Influencer sein und dem Unternehmen im Gegenzug einen Bericht auf deinen digitalen Plattformen anbieten.
Da die Konkurrenz nicht so groß ist, wie auf den Produkttester-Portalen, stehen deine Chancen gut, einen Produkttest durchführen zu dürfen. Sind dein Blog oder deine Social Media-Präsenz zudem schone einige Wochen alt und kannst du bereits Follower vorweisen, ist es umso wahrscheinlicher, dass du positive Rückmeldung vom Unternehmen erhältst und für deinen Test Produkte zugeschickt bekommst. Bei erfolgreicher Zusammenarbeit sind zudem viele Unternehmen bereit, dich für eine dauerhafte Partnerschaft zu gewinnen.
Als erfolgreicher Influencer kann es sogar sein, dass du neben Produkten für deinen Test ein Honorar für deine Arbeit erhältst. So lohnt sich der Produkttest gleich doppelt für dich.
Wie arbeitet man als Produkttester?
Ob als Influencer oder Teil einer Produkttester-Community: Der Ablauf ist in der Regel gleich. Wurde man für einen Produkttest angenommen, bekommt man innerhalb weniger Tage die Ware zugeschickt, um sie dann auf Herz und Nieren zu testen.
Nach dem Test scheiden sich die Welten dann wieder. Als Influencer wirst du einen Erfahrungsbericht auf deinem Blog veröffentlichen, Bilder von dem Produkt auf deinen Social Media Profilen teilen und deine Meinung zum Produkt frei Schnauze äußern.
Bist du dagegen über ein Produkttester-Portal an die Ware gekommen, bekommst du üblicherweise einige Tage nach Erhalt der Ware einen Link zu einem Fragebogen zugesandt, den du dann gewissenhaft ausfüllen sollst. Hier fragt das Unternehmen oder das Marktforschungsportal all das ab, was für die weitere Produktentwicklung relevant ist.
Was ist ein Mystery Shopper?
Vielleicht hast du im Zusammenhang mit Produkttests schon vom Mystery Shopping gehört. Hier wird allerdings keine Ware, sondern in erster Linie eine Dienstleistung getestet. Der Clou: Mystery Shopper treten unter dem Deckmantel der täglichen Kundschaft auf. So sollen sie einen authentischen Einblick in die Dienstleistungsprozesse erhalten.
Ein Mystery Shopper ist nichts anderes als ein Testkäufer, der den Service eines Einzelhandelsunternehmens, aber auch eines Hotels, eines Restaurants und vieler weiterer Dienstleister testet. Dabei spielen nicht nur die Freundlichkeit und Kompetenz der Angestellten eine Rolle, sondern auch Ordnung und Sauberkeit in der Filiale, am POS oder – bei Hotels und Restaurants – im Zimmer bzw. Speisesaal.
Mystery Shopper in Voll- oder Teilzeit werden
Mystery Shopper kann man in seiner Freizeit, etwa am Wochenende, oder in Vollzeit sein. Wenn genügend Aufträge vorhanden sind, ist der Tag eines Mystery Shoppers häufig komplett ausgebucht. Begonnen beim Test einer Bäckerei-Kette um die Ecke, weiter im Supermarkt mit Blick auf die Frische von bestimmter Ware bis hin zum anschließenden Beratungsgespräch im Fachgeschäft.
Die Bezahlung erfolgt in der Regel auf Auftragsbasis. Sprich: Pro Testkauf oder Testberatung bekommt man einen festen Satz, der sich meist zwischen zehn und 50 Euro bewegt.
Eines der bekanntesten Mystery Shopping Portale in Deutschland ist Mysterypanel . Hier kann sich jeder anmelden, der nebenberuflich verschiedenste Service-Angebote in Deutschland testen möchte. Auch Marktforschungsumfragen und Produkttests werden über diese Plattform angeboten.
Weitere Portale, bei denen du dich als Mystery Shopper registrieren kannst, sind:
Multi Value
Concertare
Mystery Shopping and more
Welche Steuern fallen für einen Produkttester an?
Bekommst du für deine Arbeit als nebenberuflicher Produkttester ein Honorar, ist dies ein Nebenverdienst, den du in deiner Steuererklärung angeben musst. Wie viel Steuern du als Produkttester zahlen musst, hängt von der Höhe deiner Einnahmen ab.
In Deutschland gibt es sogenannte Freibeträge. Das heißt, wenn dein Verdienst als Produkttester unter einer bestimmten Betrag liegt, musst du auf diese Einnahmen keine Steuern zahlen. Übersteigen deine Einnahmen den Freibetrag, orientiert sich die Höhe der zu zahlenden Steuer an deinen Einnahmen.
Muss ich als Produkttester überhaupt Steuern zahlen?
Aktuell ist im Einkommenssteuergesetz geregelt, dass geringfügige Nebeneinnahmen, wie die Teilnahme an Produkttests und das Ausfüllen von Marktforschungsumfragen, von der Besteuerung ausgenommen sind, solange die Einnahmen aus dieser Tätigkeit einen Betrag von 410 Euro nicht übersteigen. Diese Einnahmen müssen bei der Steuererklärung dementsprechend auch nicht angegeben werden. Natürlich bedeutet das auch, dass alle Einkünfte aus einer nebenberuflichen Tätigkeit als Produkttester oder Mystery Shopper, die die 410-Euro-Grenze überschreiten, bei der Steuer angegeben werden müssen.
Und wie sieht es mit Gutscheinen aus?
Einige Produkttester bekommen für ihre Tests keine Produkte geschenkt oder ein Honorar gezahlt, sondern erhalten als Belohnung Shopping Gutscheine. Viele denken, dass sie auf diese Weise der Besteuerung der Gewinne entgehen können, doch dem ist nicht so.
Gutscheine gelten als geldwerte Vorteile, die ebenso bei der Steuer angegeben werden müssen, wie andere Einnahmen, die man in seiner Funktion als Produkttester erzielt. Da Steuerhinterziehung hierzulande schwer geahndet wird, sollten solche Einkünfte also niemals verschwiegen werden.
Fazit: Produkttester als Nebenberuf
Wenn du Produkttester werden willst, ist das nicht schwer. Melde dich einfach bei einem oder mehreren der gängigen Produkttester-Portale an und bewerbe dich für jeden Produkttest, der dich interessiert.
Da man als Produkttester nicht immer, und sehr unregelmäßig, an Produkttests teilnimmt, sollte dieser Tätigkeit nur nebenberuflich nachgegangen werden. Hat man sich allerdings mal als Produkttester einen Namen gemacht und ist auch regelmäßig als Mystery Shopper unterwegs, kann das Einkommen so lukrativ werden, dass eine hauptberufliche Tätigkeit als Produkttester in Frage kommt. Wenn du mit dem Gedanken spielst, diesen Schritt zu gehen, stelle jedoch vorher sicher, dass du wirklich genug Aufträge und auch ein vernünftiges Honorar für deine Arbeit erhältst. Von Produkten alleine kann nämlich niemand leben.