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MAIN - Blog Banking - "Wie funktioniert das Geldabheben im Supermarkt?"

Zuletzt aktualisiert am 4. Juli 2023

Janna Kersting

Chief Editor

22. März 2019

Das sollte auf deinem Einkaufszettel nicht fehlen: Geldabheben im Supermarkt

Nach wie vor ist das Bargeld bei den Deutschen das beliebteste Zahlungsmittel. Der deutsche Bankenverband hat herausgefunden, dass der Durchschnitt bei 103 € liegt, den jeder Deutsche in seinem Porte­mon­naie aufbewahrt. Sobald das Bargeld ausgeht, beginnt auch schon die Suche nach dem nächsten Geldautomaten. In einer gewohnten Umgebung ist dies in der Regel kein Problem. Allerdings kann die Anfahrt zur nächsten Bankfiliale durchaus lästig und zeitraubend sein. In einer fremden Umgebung muss die nächste Bankverbindung zunächst gesucht werden. Dabei besteht häufig das Problem, dass Fremdautomaten nicht kostenfrei genutzt werden können. Ohne Bargeld fühlen sich viele Deutsche allerdings unsicher, zumal die Scheine und Münzen mehr Planungssicherheit bei den Ausgaben bieten. Falls du über eine Girocard verfügt, kannst du sowohl bei deiner eigenen Bank als auch bei einem partnerschaftlichen Institut Geld zum Nulltarif abheben. Es muss sich lediglich um dieselbe Cash-Group oder denselben Cash-Pool handeln. Mit einer Kreditkarte ist das Leben in dieser Hinsicht oftmals einfacher. In der Regel kann Bargeld an sämtlichen Geldautomaten kostenfrei abgeholt werden. Dies ist auch ein Grund, weshalb die Girocard wohl kaum noch eine Zukunft haben wird. Immer mehr Menschen entscheiden sich aus nachvollziehbaren Gründen für eine Kreditkarte, zumal die Nachteile der Vergangenheit längst nicht mehr existieren. Lies dazu auch unseren Blog Post Die EC-Karte stirbt zunehmend aus .

Der Supermarkt wird zur Konkurrenz für Banken und Kreditinstitute:

Bei vielen Supermärkten wirst du auch einen Bankautomaten vorfinden. Insbesondere die großen Supermarktketten geben den Banken die Möglichkeit, ein externes Gerät direkt vor Ort aufzustellen. Das Problem dabei besteht allerdings darin, dass der Automat von einem bestimmten Geldinstitut betrieben wird. Stellt beispielsweise die Sparkasse einen Automaten zur Verfügung, um Bargeld in dem Geschäft abzuheben, bist du jedoch Kunde bei einem anderen Institut, fallen für diese Dienstleistung mitunter sehr hohe Gebühren an. Wie hoch diese letztendlich sein können, kannst du in unserem Blog Artikel Welche Gebühren entstehen beim Geldabheben am Geldautomat? noch einmal nachlesen. Die klassische Girokarte ist unter anderem auch aus diesem Grund ein Auslaufmodell. Immer mehr Geldinstitute gehen dazu über, das Bankautomaten kostenlos mit einer Kreditkarte genutzt werden können. Dieser Vormarsch ist auch sinnvoll, um den Kunden kurze Wege zu garantieren. Als Selbstständiger oder Freiberufler profitierst du dementsprechend von einer Kreditkarte, weil du nicht mehr auf die einzelnen Automaten deiner Hausbank angewiesen ist.

Daneben hat sich eine weitere Methode etablieren können, wie du beim Einkaufen nicht nur Geld ausgeben, sondern vor allem auch abheben kannst. Der Weg zur Bank erübrigt sich in diesem Fall. Als Selbständiger sparst du wertvolle Zeit, und musst dennoch nicht auf den gewohnten Service verzichten. Das Geld kann von dir nicht nur an einem Bankautomaten abgeholt werden. Stattdessen kann dir das Bargeld nach deinem Einkauf direkt an der Kasse ausgezahlt werden. Geldabheben im Supermarkt ist längst keine Fiktion oder Seltenheit mehr. Die meisten Einzelhändler bieten diesen Service mittlerweile zur Freude der Kunden an.

Geldabheben im Supermarkt: Wie funktioniert es?

Geldabheben im Supermarkt ist im Grunde genauso einfach wie am Bankschalter. Deutschlandweit gibt es eine Vielzahl von Filialen, die zum Beispiel von den Supermarktketten Penny, Netto, Rewe, Edeka, Real, Familia oder auch Aldi Süd betrieben werden, wo du bereits heute Bargeld an der Kasse in Empfang nehmen kannst. Die einzige Voraussetzung, die du beim Abheben erfüllen musst, ist ein getätigter Einkauf, wobei der Betrag bei mindestens 20 € liegen muss. Hier solltest du aber die Bedingungen direkt vor Ort erfragen, weil bei den Einzelhändlern teilweise Unterschiede gemacht werden.

Edeka möchte diesen Service in Zukunft allerdings nicht mehr von einem Einkaufswarenwert abhängig machen. In Neumünster wird derzeit ein umfangreicher Test durchgeführt. Es ist somit nur noch eine Frage der Zeit, die anderen Filialen auch dazu übergehen werden. Dann sollst du auch Geld mit deiner Kreditkarte direkt an der Kasse erhalten, ohne zuvor etwas ausgegeben haben zu müssen.

Hast du in einem anderen Geschäft den Mindestwarenwert erreicht, teilst du dem freundlichen Kassenpersonal den Wunschbetrag mit, der dir anschließend ausbezahlt werden soll. Deine Bankkarte musst du anschließend in das Lesegerät einstecken, um dich mit deiner PIN-Nummer zu identifizieren. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird die Kassiererin oder der Kassierer dir das Geld sofort überreichen. Geldabheben im Supermarkt funktioniert praktisch wie das bezahlen, nur dass du Bargeld direkt mitnehmen kannst. Du sparst dir somit immer den Weg zur Bank.

Solange Edeka und andere Einzelhändler diesen Service noch nicht bedingungslos anbieten, ist der Mindestwarenwert zwar einzuhalten. Allerdings liegt dieser auch nicht unverhältnismäßig hoch, und wird bei jedem größeren Einkauf problemlos erreicht.

Geldabheben im Supermarkt: Die Vor- und Nachteile

Derzeit besteht der einzige Nachteil beim Geld abheben im Supermarkt darin, dass du einen gewissen Warenwert als Gegenleistung an der Kasse bezahlen musst. Falls du gerade geschäftlich unterwegs bist, wird es dir mitunter schwer fallen, den Mindestwert in Höhe von 20 € zu erreichen.

Ansonsten bietet das System allen Beteiligten lediglich Vorteile. Du sparst als Selbstständiger oder Freiberufler viel Zeit, weil du den lästigen Weg zum nächsten Geldautomaten nicht mehr zurücklegen musst. Außerdem sparst du auch Geld, weil der Service in der Regel kostenfrei angeboten wird. Ein weiterer Vorteil für dich besteht darin, dass einige Kreditinstitute ein regelrechtes Belohnungssystem für das Geldabheben im Supermarkt ins Leben gerufen haben. In diesen Fällen darfst du dich über eine attraktive Gutschrift freuen. Sicherlich handelt es sich dabei nicht um die attraktivsten Prämien. Einem geschenkten Gaul schaut man aber bekanntlich nicht ins Maul. Außerdem herrscht auch unter den Kreditinstituten ein großer Konkurrenzkampf, sodass hier in Zukunft weitere Nachbesserungen sehr wahrscheinlich sind.

Geldabheben im Supermarkt hat auch für den Supermarktbetreiber einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil. Der Kassenbestand ist nicht mehr sehr hoch. Dadurch werden insbesondere Kriminelle vor strafrechtlichen Handlung abgeschreckt. Die Beute ist schlichtweg nicht mehr so verlockend wie vor der Einführung des Systems. Außerdem profitieren die Geschäfte von deinem Einkauf, solange das Geld abheben im Supermarkt flächendeckend noch von einem Mindestwarenwert abhängig gemacht wird.

Und zuletzt hat das Geld abheben im Supermarkt auch für die Banken einen sehr großen Vorteil. Sie haben unlängst das Sparpotenzial entdeckt. Unrentable Filialen werden in Zukunft wohl geschlossen. Die Verlagerung der Bankautomaten an die Kasse eines Supermarktes wird insbesondere in ländlichen Gebieten zu einem Abbau führen.

Eine weitere Alternative zum Geldabheben im Supermarkt:

Geldabheben im Supermarkt ist allerdings nicht die einzige Möglichkeit, wie du auch unterwegs und ohne Bankautomaten zu deinem Bargeld gelangst. Mit einer Girocard kannst du auch an Tankstellen Bargeld abholen. Bislang ist allerdings das Unternehmen Shell der einzige Tankstellenbetreiber, der diesen Service für seine Kunden anbietet. Hierbei solltest du unbedingt auf mögliche Kosten achten. Im Gegensatz zum Geldabheben im Supermarkt bieten Tankstellen diese Sonderleistung nicht grundsätzlich kostenlos an. Du musst Bankkunde der sogenannten Cashgroup sein. Dazu zählen vor allem die Postbank, die HypoVereinsbank, die Norisbank, die Commerzbank und die Deutsche Bank. Andere Bankkunden müssen eine Gebühr pro Transaktion bezahlen. Diese liegt bei knapp vier Euro für die Bargeldauszahlung. Ansonsten besteht zum Geldabheben im Supermarkt kein Unterschied. Nachdem du die Kassiererin oder den Kassierer auf deinen Wunsch aufmerksam gemacht hast, steckst du die Girokarte in das Lesegerät und gibst deine persönliche PIN ein. Anschließend wird dir wie im Kassenbereich eines Supermarkts das Bargeld übergeben.

Geld einzahlen im Supermarkt: Die Zukunft ist greifbar nah

Nicht nur das Geldabheben im Supermarkt ist für Verbraucher häufig eine attraktive Kosten- und Zeitersparnis. Vereinzelt kann bereits heute auch schon Geld eingezahlt werden. Beispielsweise hat die norddeutsche Firma Familia in einigen Geschäften einen sogenannten Coincasher installiert. Dabei handelt es sich um Automaten, bei denen der Verbraucher sein Kleingeld einfüllen kann. Anschließend erhält er einen Bon über den Betrag. Im Prinzip ähnelt das System einem Pfandrückgabeautomaten. Der Bon kann entweder an der Kasse ausgezahlt, oder mit dem Einkauf verrechnet werden.

Selbstständige oder Freiberufler erhalten mitunter Vorschusszahlungen in bar. Diese können eine beachtliche Höhe haben. Nicht jede Hausbank bietet einen Automaten an, der das Geld auf dem eigenen Konto gutschreibt. Und wenn die Geschäftszeiten nicht eingehalten werden können, läufst du Gefahr, mit einer großen Summe an Bargeld herum zu laufen.

Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis Bargeld auch an der Supermarktkasse eingezahlt werden kann. Die ersten Geschäfte bieten diesen bequemen Service bereits heute an. Insbesondere Rewe, Penny und Real sind hier als Vorreiter zu nennen. Alles was du derzeit dafür benötigst ist ein Smartphone, mit dem du einen Einzahlungscode generierst. Dieser wird dann an der Kasse gescannt und du kannst der Kassiererin oder dem Kassierer dein Bargeld überreichen. Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, wird der Betrag deinem Onlinekonto gutgeschrieben. Bislang ist die Einzahlungshöhe allerdings begrenzt. Der maximale Betrag liegt bei 999 €, wobei für die Supermärkte in der Regel nur 50 Münzen annehmen. Bis zu 100 € kannst du pro Monat kostenfrei über die Supermarktkasse auf dein Bankkonto transferieren. Darüber hinaus wird bisher eine Gebühr fällig, die bei 1,5 % des eingezahlten Betrages liegt.

Fazit:

Im Supermarkt um die Ecke werden heute nicht mehr ausschließlich die Einkäufe erledigt. Längst haben sich die Discounter auch als zuverlässiger Partner für Geldgeschäfte etablieren können. Geldabheben im Supermarkt ist so einfach und bequem wie noch nie. Bislang werden weitestgehend zwar nur Girokarten akzeptiert. Ein Ausbau des Systems ist allerdings längst geplant. Erste Testversuche laufen bereits auf Hochtouren. Um die monatlichen Kontoführungsgebühren zu minimieren, bietet es sich insbesondere für Selbstständige und Freiberufler an, auf eine Kreditkarte zurückzugreifen. Sie erspart auch beim Auszahlen von Bargeld an der Kasse die lästigen Kontoführungsgebühren, da der gesamte Betrag lediglich einmal pro Monat mit dem Konto verrechnet wird. Neben dem Supermarkt kannst du auch in Tankstellen dein Porte­mon­naie mit Scheinen und Münzen füllen. Allerdings solltest du dabei beachten, dass die Transaktionen regelmäßig nicht kostenfrei sind. Im direkten Vergleich schneiden die Supermärkte und Discounter daher besser ab. Durch dieses Zusatzangebot sparst du viel Zeit, da du deinen nächsten Einkauf direkt mit deinen Bankgeschäften verbinden kannst. Es bleibt für die Zukunft noch abzuwarten, wann auch die Bargeldeinzahlung in den Supermärkten vollkommen etabliert ist. Da alle Beteiligten von diesem Prozess profitieren, wird es sich nur noch um eine Frage der Zeit handeln. Auf jeden Fall kann auch schon auf deinem nächsten Einkaufszettel das Geldabheben an der Kasse stehen. Spätestens seitdem Aldi Süd diesen Service anbietet, wird die Konkurrenz um Aldi Nord und Lidl sicherlich schnell reagieren.