Verschiedene Arten der Lastschrift
Die Bedeutung von Lastschrift kannst du schon am Namen ablesen. Im Gegensatz zu einer Gutschrift gibst du hierbei etwas von deinem Vermögen zu deinen Lasten ab. Möchtest du eine fälschlicherweise getätigte Lastschrift zurückholen, kommen juristisch gesehen lediglich bestimmte Formen einer Überweisung infrage. Hierbei handelt es sich genauer gesagt um Einzugsermächtigungen. Dabei gab es bis zum 31. Januar 2014 die Institution des sogenannten Abbuchungsauftrages. Dieser wurde allerdings im Rahmen der Umstellung auf das SEPA-Verfahren am 1. Februar 2014 zur Ablösung verdammt. Wenn du mehr über SEPA und den europäischen Zahlungsverkehr erfahren möchtest, lies unseren Blog Post dazu: Was du über SEPA und die Möglichkeiten des europäischen Zahlungsverkehrs wissen musst . Im Rahmen von Einzugsermächtigungen wurden bequemerweise regelmäßige Zahlungen wie Mietzahlungen oder Versicherungsbeiträge entrichtet. Wurden sie hierbei einmal in Auftrag gegeben, erging die Überweisung automatisch regelmäßig. Da der Zahlende die Überweisung selbst in Auftrag gab, war eine Rückbuchung von bereits getätigten Zahlungen nicht möglich. Es kam lediglich ein Widerruf infrage.
Vorbeugung von Missbrauch beim Lastschriftverfahren
Der vorsichtige Umgang mit den eigenen Bankdaten ist von höchster Wichtigkeit. Dazu gehört vor allem der regelmäßige Blick auf eingehendes und abgehendes Geld auf dem Konto. Es reicht bereits, wenn du jemandem deine SEPA-Daten gibst, damit jemand mit deinem Konto Schaden anrichten kann. Doch es gibt Abhilfe. Gegen einen solchen Missbrauch kannst du nämlich relativ unkompliziert vorgehen. Dies liegt daran, dass dir ein gesetzliches Widerrufsrecht zusteht. Sollten Abbuchungen von deinem Konto unberechtigterweise ergangen sein, kannst du diese sehr schnell wieder rückgängig machen. So kannst du die Lastschrift wieder zurückholen. Möchtest du eine Lastschrift zurückholen musst du allerdings gewisse Fristen beachten. Diese Fristen richten sich danach, ob die Lastschrift, die du zurückholen willst, berechtigterweise oder unberechtigterweise ergangen ist. Im Folgenden erkläre ich, wie wichtig die Unterscheidung zwischen einer berechtigten und einer unberechtigten Lastschrift ist, wenn du diese wieder zurückholen möchtest. Schließlich willst du wissen wie lange du Zeit hast, dein Geld wieder zurück zu bekommen.
Eine unrechtmäßige Lastschrift zurückholen
Das Problem einer unrechtmäßig ergangenen Lastschrift kommt im Zahlungsverkehr relativ häufig vor. Dies liegt oftmals daran, dass der betreffende Vertrag, wie beispielsweise Mietvertrag, zwar ausgelaufen oder gekündigt worden ist, die Unterschrift für die Einzugsermächtigung allerdings noch besteht. Weiß an der Stelle die eine Hand nicht was die andere tut, kann es schnell passieren, dass die Lastschrift fälschlicherweise weiterhin vom Konto abgeht. Solltest du in so eine Situation geraten, handelt es sich um eine unrechtmäßige Lastschrift. In diesem Fall kannst du deine Lastschrift insgesamt 13 Monate lang zurückholen. Nach Ablauf dieser Frist ist eine Rückbuchung nicht mehr möglich. Diese Frist galt schon früher und hat sich durch die Umstellung auf SEPA nicht geändert. Doch achte unbedingt darauf, dass deine Vertragskündigung fristgemäß und formgerecht eingegangen ist. Sollte nämlich der betreffende Vertrag, auf dessen Grund die Einzugsermächtigung fußt, noch Bestand haben, ist die Lastschrift auch nicht unrechtmäßig. Alle schriftlichen Nachweise wie eine Kündigungsbestätigung und die Kündigung selber musst du ebenfalls aus Beweiszwecken aufbewahren.
Der Tatsache, dass eine Person von dir lediglich deine Kontodaten benötigt, um eine Lastschrift durchführen zu lassen, solltest du dir stets bewusst sein. Aus diesem Grund solltest du vor allem bei Einkäufen im Internet Vorsicht walten lassen. Überprüfe vor der Weitergabe deiner Daten immer, ob der Verkäufer auch wirklich seriös ist. Selbstverständlich hast du, wie bereits zuvor erwähnt, 13 Monate Zeit um deine Lastschrift zurückholen zu können. Doch abseits des Geldes kostet so eine Aufdeckung eines Betruges vor allem sehr viele Nerven und insbesondere auch Zeit. Hier solltest du dir die Frage stellen, ob du nicht lieber Vorsichtsmaßnahmen im Vorhinein durchführen möchtest, als wertvolle Lebenszeit an einen Trickbetrüger zu verschwenden, um das Geld zurück zu holen.
Eine rechtmäßige Lastschrift zurückholen
Selbstverständlich können auch bei rechtmäßig ergangenen Lastschriften Fehler passieren. Auch wenn hierbei eine rechtliche Grundlage für die Abbuchung besteht, möchtest du bei Fehlern, die dir schaden, natürlich deine Lastschrift zurückholen. Ein typisches Beispiel ist hierbei die doppelte Abbuchung des Zahlungsbetrages. Bevor auf das SEPA-Verfahren umgestellt wurde, gab es die Möglichkeit für den Kontoinhaber sechs Wochen lang die getätigte Lastschrift zurückholen zu können.
Die damalige, sechswöchige Frist wurde im Rahmen der Umstellung aus Gründen des Käuferschutzes um zwei Wochen verlängert. Du hast derzeit also acht Wochen Zeit das Geld zurückzuholen. Der maßgebliche Zeitpunkt auf den du aus Gründen der Fristberechnung achten musst, ist hierbei der Rechnungsabschluss der Bank. Dabei ist Vorsicht geboten, da dieser Zeitpunkt des Rechnungsabschlusses von Bank zu Bank variiert. Obwohl er bei den meisten Banken immer zum Ende des Quartals erfolgt, solltest du dich trotzdem informieren wann er bei deiner Bank ist.