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MAIN - Blog Banking "Next Level Banking für Selbständige"

Zuletzt aktualisiert am 7. Juni 2023

Melchior Neumann

Kontist Steuerberatung

15. Jan. 2020

Unsere Mission seit Tag 1 ist es, das Finanzmanagement von Selbständigen zu vereinfachen. Wir möchten, dass Selbständigkeit genau so einfach ist wie das Angestellten-Dasein. Wenn wir ehrlich sind, ist das ein weiter Weg und es gibt viele bürokratische und finanzielle Herausforderungen zu meistern. Insbesondere das deutsche Steuerrecht ist ein Dschungel, in dem man ohne Hilfe als Selbständiger fast nicht überleben kann.

Finanzen von Angestellten und Selbständigen

Vergleichen wir einfach einmal einen Angestellten mit einem Gehalt von 5.000 Euro im Monat und eine Selbständige mit einem Gewinn von 5.000 Euro pro Monat. Der Angestellte erledigt seine Arbeit, bekommt am Monatsende eine Gehaltsabrechnung und bekommt sein Gehalt überwiesen. Mit Steuerklasse 1 sind das etwa 2.900 Euro. Dieses Geld kann er komplett ausgeben und muss sich über Steuern und (Sozial-)Versicherungen keine Gedanken machen. Er muss nicht einmal eine Steuererklärung machen. Sobald er das Gehalt bekommt ist er in Sicherheit und kann vollkommen sorglos sein Leben leben.

Die Selbständige arbeitet den ganzen Monat (nicht selten mehr als 40 Stunden/Woche) und hat nachdem sie alle Rechnungen überwiesen hat ein Plus von 5.000 Euro. Finanziell geht es ihr also gleich. Aber sie hat nicht nur die 5.000 Euro auf dem Konto, sie hat auch noch die Umsatzsteuer in Höhe von etwa 1.000 Euro on top auf ihrem Konto. Von den 6.000 Euro muss sie dann in Eigenregie die Umsatzsteuervoranmeldung machen, sich Einkommensteuer und Gewerbesteuer zurücklegen, muss sich um seine Krankenversicherung kümmern, für das Alter vorsorgen und für auftragsschwache Zeiten eine Rücklage aufbauen. Sie hat also 6.000 Euro auf dem Konto, ihr gehören aber auch nur etwa 2.900 Euro. Der Rest gehört unterschiedlichen Behörden, wie zum Beispiel Finanzamt oder Krankenversicherung.

Selbständige haben also eine Menge Arbeit, um herauszufinden, wie viel sie eigentlich verdient haben. Selbständigkeit ist nicht so beständig wie das Angestelltendasein und es kann durchaus sein, dass man in einem Monat ein Nettoeinkommen von 2.900 Euro hat, im nächsten Monat aber nur 800 Euro und im Monat danach 5.500 Euro. Der Steuersatz und der Anteil, der für die Steuer zur Seite gelegt werden sollte, ändern sich laufend.

Finanzielle und rechtliche Unsicherheit für Selbständige

Doch der eigentliche Nachteil ist die dauerhafte Unsicherheit. Selbst wenn die Auftragslage perfekt ist, ist es nicht so, dass Selbständige so sorglos leben können wie Angestellte. Man muss regelmäßig eine Umsatzsteuervoranmeldung machen, quartalsweise Einkommensteuer und Gewerbesteuer vorauszahlen und einmal im Jahr mehrere Steuererklärungen abgeben (Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Gewerbesteuer). Dann folgt eine Nachzahlung oder eine Erstattung.

Und selbst dann ist man noch nicht sicher. Das Finanzamt kann bis zu 10 Jahre später an die Tür klopfen und eine Betriebsprüfung durchführen. Die Rechnung, die du heute schreibst und versteuerst, kann also noch in 8 Jahren überprüft und in Frage gestellt werden. Bei Angestellten wäre das undenkbar.

Kontist - Dein Finanzcockpit mit Echtzeit-Steuerberechnung

Aus diesem Grund haben wir Kontist entwickelt. Kontist zeigt dir in Echtzeit, wie viel Geld eigentlich dir gehört und wie viel du dem Finanzamt schuldest. Mit Kontist weißt du, dass du beispielsweise von deinen 6.000 Euro nur 2.900 Euro ausgeben darfst, weil du noch 1.000 Euro Umsatzsteuer und 2.100 Euro Einkommensteuer zahlen musst. Mit jeder eingehenden und ausgehenden Kontotransaktion wird der Betrag aktualisiert und du hast zu jeder Sekunde einen Überblick über deine Finanzen.

Wenn du deine Buchhaltung mit einem unserer Partner, wie Lexoffice, erledigst, erkennt Kontist eingehende Transaktionen sofort und kategorisiert sie automatisch. Diese Funktionalität ist einmalig am Markt. Viele tausende Selbständige haben dadurch einen besseren Überblick über ihre Finanzen und wir arbeiten kontinuierlich daran, besser zu werden und dich vor bösen Steuerüberraschungen zu bewahren.

So haben wir in den letzten Wochen und Monaten einige Updates released, die dir das Leben einfacher machen. Zum Beispiel bezieht sich dein Steuersatz nun auf separate Jahre und du kannst deinen Steuersatz auf Jahresbasis anpassen. Außerdem bieten wir seit einiger Zeit das MT940 Format an, das deinem Steuerberater dabei hilft, die Daten in DATEV weiter zu verarbeiten.

Und jetzt machen wir den nächsten Schritt…

Nicht zeigen, machen!

Mit unserem neuen Feature gehen wir noch einen entscheidenden Schritt weiter: Bisher hat dir Kontist angezeigt, wie viel Geld du für die Steuer zurücklegen solltest und du hattest so einen besseren Überblick. Aber wusstest du auch, dass du dem Finanzamt schreiben kannst, um deine Vorauszahlungen den tagesaktuellen Steuerschätzungen anzupassen?

Wenn du mehr verdienst, als das Finanzamt geschätzt hat, wird sich ein immer größer werdender Betrag in deinen Steuerrücklagen ansammeln und du läufst Gefahr eine richtig hohe Steuernachzahlung zu bekommen. Wenn du in einer solchen Situation nicht umgehend nach dem Jahreswechsel deine Steuererklärung machst, kann sich diese Nachzahlung durch nachträgliche Vorauszahlungen noch stärker nach oben schrauben.

Andere Situation: Das Finanzamt hat dein Einkommen viel zu hoch geschätzt und du verdienst weniger als erwartet. Nun musst du jedes Quartal eine große Summe an das Finanzamt zahlen und du fragst dich jedes Mal, wie du diesen Betrag aufbringen sollst. Schließlich verdienst du ja viel weniger.

In beiden Fällen kannst du dem Finanzamt schreiben und um eine Anpassung der Vorauszahlungen bitten. Durch Kontist weißt du auch, wie hoch deine wahre Steuerbelastung ungefähr ist.

Und ab heute kannst du diese Anpassungen auch direkt in deiner Kontist-App vornehmen!


Wir behalten für dich deine tatsächlichen Vorauszahlungen im Blick und gleichen sie laufend mit den geschätzten Steuerbeträgen ab. Und wenn wir merken, dass du entweder zuviel oder zuwenig Steuern vorauszahlst, werden wir dich erinnern und du kannst mit wenigen Klicks die Steuerzahlungen anpassen.

Diese Funktion ist weltweit einmalig und sogar viele Steuerberater versäumen es, ihre Mandanten rechtzeitig darauf hinzuweisen, dass sie die Vorauszahlungen anpassen können. Meistens, weil sie gar keine tagesaktuellen Daten besitzen, um Steuerkalkulationen zu erstellen.

Die nächsten Schritte

Unsere Mission bleibt: Das Finanzmanagement von Selbständigen soll so einfach sein wie das von Angestellten. Durch dieses Feature sind wir dem ein weiteres Stück näher gekommen und wir freuen uns auf dein Feedback.

Aber wir werden nicht aufhören und arbeiten bereits an den nächsten Funktionen. So wollen wir beispielsweise die automatische Kategorisierung weiter ausbauen, für einen dynamischen Steuersatz sorgen, der sich automatisch an dein Einkommen anpasst, wir wollen dich regelmäßig an anstehende Steuerzahlungen erinnern und beispielsweise Integrationen zu Steuersoftware entwickeln, damit du deine Einnahmen-Überschuss-Rechnung genauso einfach erstellen kannst wie deine Buchhaltung mit Lexoffice und Kontist.

Bleib gespannt, lehne dich zurück, lass Kontist deine Steuervorauszahlungen anpassen und halte Ausschau nach den nächsten Funktionen.