Rürup-Rente für Selbstständige: Wann lohnt sie sich?
Interessant ist für dich ja eigentlich nur die Frage, wann sich die Rürup-Rente für Selbstständige lohnt, oder? Nun, es ist ja schon beschrieben, dass sich dank der großzügig bemessenen Absetzbarkeit der Beträge schöne Steuervorteile ergeben. Damit ist die Rürup-Rente ein gutes Modell, wenn es darum geht, mit der privaten Altersvorsorge Steuern zu sparen . Allerdings ist ja auch zu beachten, dass ab dem Jahre 2040 alle ausgezahlten Beträge zu 100 Prozent versteuert werden. Was bedeutet das also?
Nun, es bedeutet, dass eine Rürup-Rente sich für jeden lohnt, der demnächst in Rente geht oder auch für jeden, der so hohe Summen verdient, dass jede steuerliche Ersparnis sich richtig anfühlt. Hochproblematisch ist bei der Rürup-Rente nämlich, dass die Absetzbarkeit zwar gegeben ist, aber diese - je nach Summe und Rentenbezugsdauer - wieder aufgefressen wird. Eine Rürup-Rente lohnt sich grundsätzlich nur für Besserverdiener, da die eingesparten Steuern bereits einen großen Vorteil bedeuten. Zudem sind die Verträge bei Rürup-Renten derart aufgebaut, dass Wertsteigerungen des Kapitals (etwa durch gutes Anlegen am Markt) dem Versicherungsnehmer zugute kommen. Das heißt, dass du mit größeren Einzahlungssummen auch nominal bessere Renditen erzielen lässt und entsprechend die Auszahlungen am Ende besser sind.
Weiterhin lohnt sich die Rürup-Rente für Selbstständige, wenn du sehr gesund bist und die Menschen in deiner Familie generell sehr alt werden. Denn je länger du lebst, desto mehr hast du von den Auszahlungen - es handelt sich schließlich um eine lebenslange Leibrente. Wenn du also irgendwann mehr ausbezahlt bekommen hast, als du eingezahlt hast, muss dein Versicherer trotzdem weiter Rentenbeiträge ausschütten.
Zudem ist die Rürup-Rente vor allem für Menschen gedacht, die weder in der gesetzlichen Rentenversicherung noch im Riester-System oder in einer betrieblichen Altersvorsorge Platz finden. Als Selbstständiger dürftest du damit zur Zielgruppe gehören. Jedoch gilt dennoch, dass eine Rürup-Rente mittlerweile rechnerisch wenig sinnvoll ist, wenn du nicht die Maximalbeiträge zahlen kannst.
Da hier allerdings um die 22.000 Euro (bei Verheirateten das Doppelte) gemeint sind, ist die Renteneinzahlung dann sinnvoll, wenn mindestens diese Summe des Einkommens zu versteuern ist. Dies hängt natürlich davon ab, was du sonst noch an Vorsorgemaßnahmen ergreifst. Aber die Rürup-Rente hat noch ein paar kleine, feine Vorteile, die am Ende noch einmal erläutert werden sollen.
Welche Leistungen bietet die Rürup-Rente noch?
Es gibt im Rahmen der Rürup-Rente noch zusätzliche Versicherungen. Bei den Beiträgen gibt es ebenfalls eine steuerliche Bevorteilung.
Die interessantesten Zusatzleistungen (mit Abschlusskosten ist zu rechnen) sind wohl die Hinterbliebenenabsicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Erstere ermöglicht es, den Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner (und dessen Kinder) als Begünstigten der Rente im Falle des Todes einzutragen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung muss einen geringeren Beitragsteil haben als die Rente an sich. Zudem kann der Anspruch verloren gehen, wenn keine Beiträge mehr gezahlt werden.
Welche Anbieter gibt es?
Grundsätzlich ist zu unterscheiden, wie die eingezahlten Beträge verwendet werden und welche garantierte Verzinsung dich erwartet. Die genaue Art des Anbieters ist dabei sekundär. Bei der Anbieterauswahl solltest du vergleichen: Während die Verzinsungen bei gleichen Vertragsmodellen auch gleich aussehen, sind die Abschlusskosten und Verwaltungskosten der eigentliche Qualitätsunterschied. Die garantierte Mindestrente in der Auszahlungsphase ergibt sich aus der zu erwartenden Rendite deiner Anlage.
Zu erwähnen ist, dass es eine ganze Reihe verschiedener Vetragsarten gibt, die alle zu erläutern, den Rahmen hier sprengen würde.
Versicherungen
Versicherungen sind private Unternehmen, welche dir einen Versicherungsvertrag vorlegen werden. In der Regel wird das durch dich erhaltene Geld (Beiträge) sicherheitsbewusst angelegt; häufig etwa in Staatsanleihen oder sehr stabilen Mischfonds.
Beinahe alle großen Versicherungshäuser bieten Rürup-Versicherungen an. Zudem gibt es noch Versicherungsmakler, die mit Versicherungen zusammenarbeiten und dich beraten können.
Banken
Banken haben ebenfalls den Einstieg in den Markt der privaten Altersvorsorge geschafft und wenn du dein Bankunternehmen sympathisch findest, kannst du hier gern einmal nachfragen. Du hast bei einer Bank vermutlich größere Möglichkeiten, aktiv an der Anlage deines Geldes mitzuwirken, allerdings entsprechend auch die höheren Risiken. Einlagen der privaten Altersvorsorge bei der Bank können auch in riskante Finanzprodukte gesteckt werden.
Banken bieten aber auch völlig gewöhnliche Rürup-Renten an, die Standardverzinsungen aufweisen und keinem nennenswerten Risiko unterliegen. Diese sind über deine Einlagen und gegebenenfalls über als sicher geltende Anlagemethoden gedeckt.