Wer sich selbstständig macht, gewinnt Unabhängigkeit von festen Arbeitgebern – übernimmt aber auch alle Risiken und organisatorischen Aufgaben selbst. Dazu gehören die Akquise und Abwicklung von Aufträgen, die Abrechnung mit Krankenkassen sowie das komplette Rechnungswesen inklusive der Kontrolle von Zahlungseingängen. Neben pflegerischem Fachwissen ist daher auch kaufmännisches Know-how unverzichtbar.
Besonders wichtig – und entscheidend für den Erfolg – ist die Patientenakquise. Ein auf Pflege und Betreuung ausgerichtetes Netzwerk kann besonders in der Startphase sehr hilfreich sein. Wer darauf (noch) nicht zurückgreifen kann, kann sich Unterstützung in Form von Vermittlungsagenturen holen. Diese Online-Plattformen führen Einrichtungen mit personellen Engpässen und potentielles Pflegepersonal zusammen. Für Menschen mit weniger kaufmännischen Vorkenntnissen, die sich dennoch selbstständig machen wollen, ist das möglicherweise der ideale Einstieg. Denn oftmals wird auf Wunsch auch das Erstellen von Dienstleistungsverträgen oder Rechnungen übernommen.
Tipp: Mach dich sichtbar! Mit einer eigenen Webseite oder einem Facebook-Profil erhöhst du deine Chancen, als Selbstständige/r wahrgenommen zu werden. Die beste Werbung ist natürlich die persönliche Weiterempfehlung von Kundinnen und Kunden. Bis es aber soweit ist, helfen eine digitale Präsentation über deine Expertise, Erfahrungsberichte und dein sympathisches und an den Wünschen der Patienten ausgerichtetes Auftreten.
Selbstständig in der Pflege – ist das was für dich?
Angesichts des demographischen Wandels und des damit verbundenen steigenden Pflegebedarfs sieht es für ausgebildetes Pflegepersonal erstmal nicht schlecht aus. Die Strukturveränderungen der Pflegesysteme und ‑einrichtungen, die Digitalisierung und der Wandel von Kommunikationsformen stellen die Weichen für das selbstständige Arbeiten im Pflegeberuf.
Der Weg in die Selbstständigkeit ist mit vielen positiven Faktoren verbunden: flexiblere und individuellere Arbeitszeiten, Autonomiegewinn, mehr Lebensqualität, höhere Verdienstmöglichkeiten und mehr Wertschätzung.
Selbstständig in der Pflege zu sein, bedeutet aber auch, sich eigenständig um jedes Detail zu kümmern und insbesondere um die Dinge, die nichts direkt mit dem Patienten zu tun haben, wie Kundenakquise, Verträge erstellen, Abrechnungen machen usw. Hier ist kaufmännisches Know-how gefragt.
Sofern dir das alles noch etwas viel Papierkram ist, könntest du auch darüber nachdenken, dich neben deiner Anstellung nebenberuflich selbstständig zu machen. So kannst du unter Einsatz von wenig Risiko dein Netzwerk ausbauen und dir die richtige Nische in deinem Pflegeberuf suchen.