Es gibt eine Reihe von existenzbedrohenden Risiken bei Selbstständigen, die unbedingt durch eine Versicherung abgesichert sein sollten. Um verheerende finanzielle Folgen zu vermeiden, wenn es zum Schaden kommt, musst du als Selbstständige*r gut versichert sein.
Zum Glück gibt es eine Reihe von Versicherungen, die dich im Schadensfall absichern. Darauf solltest du auf keinen Fall verzichten. Welche Versicherungen du genau brauchst, hängt von deinem Unternehmen und deiner individuellen Risikosituation ab.
Du solltest gut darüber nachdenken, was alles schief gehen und deinem Unternehmen schaden könnte. Erst danach solltest du dich auf die Suche nach den richtigen Versicherungen machen, die zu deiner Selbstständigkeit passen.
Pflichtversicherungen
Es gibt Versicherungen, die Pflicht für jeden sind, aber es gibt auch welche, die man nicht zwingend benötigt, die aber gerade für Selbstständige sehr nützlich sind. Einige Pflichtversicherungen, die Jedermann braucht, sind:
Krankenversicherung und Pflegepflichtversicherung
Viele Arbeitnehmer sind Mitglied der GKV (Gesetzliche Krankenversicherung). Diese Mitgliedschaft garantiert dir nicht nur dentale, stationäre und ambulante Behandlung, sondern auch Krankengeld – im Fall einer Arbeitsunfähigkeit nach 6 Wochen, stellt sie eine Lohnfortzahlung sicher.
Wenn du mehr als die Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienst, wirst du zum „Freiwilligen Mitglied“ der GKV. Dann kannst du zu einer privaten Krankenversicherung wechseln, die Vor- aber auch Nachteile hat.
In einem anderen Artikel haben wir dies im Detail erklärt: Krankenversicherungen für Selbstständige. Der Beitrag für die Krankenversicherung wird zwischen dem Arbeitnehmer und dem Arbeitgeber aufgeteilt. Der Arbeitnehmeranteil wird direkt vom Bruttogehalt abgezogen.
Die Krankenkasse kann jeder Arbeiter für sich selbst wählen. Die Beiträge sowie auch die Leistungen werden vom Staat festgelegt, sodass du dich bei der Auswahl der Krankenkasse anhand des Service, örtlicher Präsenz, Verfügbarkeit oder etwas anderem entscheiden kannst.
Gesetzliche Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung
Diese Versicherung ist der gesetzlichen Krankenversicherung vom Charakter her sehr ähnlich. Die Beiträge werden zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber geteilt und der Arbeitgeber zieht den Anteil vom Bruttogehalt des Arbeitnehmers ab.
Neben der Altersvorsorge ist auch die Erwerbsminderungsrente in der gesetzlichen Rentenversicherung enthalten.
Selbstständige können auf Antrag in der Rentenversicherung pflichtversichert werden. Für gewisse Berufe - wie z. B. Handwerker*innen, Künstler*innen, Publizist*innen, Hebammen und Lehrer*innen - gilt die Rentenversicherungspflicht immer.
KFZ Haftpflichtversicherung
Wenn du ein KFZ zulassen willst, ist diese Versicherung, egal ob selbstständig oder angestellt bist, Pflicht.
Freiwillige Versicherungen
Neben den Pflichtversicherungen gibt es einige sehr wichtige Versicherungen, die du haben solltest. Diese sind keine Pflicht, aber du solltest dich gut informieren und dir überlegen, ob diese für dich relevant sind. Zu diesen Versicherungen gehören:
Privathaftpflichtversicherung
Diese Versicherung ist sehr wichtig für den Fall, dass du einen Schaden bei Anderen verursachst. Diese Versicherung ist nicht verpflichtend, auch wenn im Namen das Wort „Pflicht“ erwähnt wird.
Anbieter dieser Art der Versicherung bieten auch Schutz im umgekehrten Fall an: wenn dich jemand schädigt, aber nicht in der Lage ist, diesen Schaden abzudecken.
Es ist darauf zu achten, dass die Deckungssumme hoch ist, denn man kann plötzlich in eine Situation kommen, in der sehr hohe Schadenssummen entstehen.
Berufs- bzw. Betriebshaftpflichtversicherung
Die Berufshaftpflichtversicherung schützt dich, falls du z.B. einen Kunden falsch beraten hast und dieser nun Schadensersatz fordert. Die Betriebshaftpflichtversicherung ist eigentlich nur zum Schutz des Betriebes da, sie deckt die Haftpflichtrisiken des Betriebes ab.