Die Steuern als selbstständiger Handwerker
Als Handwerker mit eigenem Unternehmen verändert sich die Art und Weise, wie du dem Fiskus einen Teil deines verdienten Geldes überlässt. So ist die Einkommensteuererklärung, welche du als Angestellter nicht einmal machen musstest, aufgeteilt in verschiedene Anlagen. Wichtig ist zuerst einmal zweierlei:
- Die Umsatzsteuer ist ein durchlaufender Posten. Kalkuliere mit Netto-Preisen
- Sonstige Steuern, also Gewerbe- und Einkommensteuer, sind abhängig vom Gewinn.
Die Steuern musst du unterjährig bereits zurücklegen, da du sie selbst abführen musst. Dies kann, je nach Gewerbegröße und Umsatz, jährlich, vierteljährlich oder monatlich (bei der Umsatzsteuer) sein. Die Gewerbesteuer wird in der Regel quartalsweise fällig.
Es ist sinnvoll, mit einem Steuerberater darüber zu sprechen, wie viel du bei deinen zu erwartenden Einnahmen zurücklegen solltest. Schließlich sind hohe Steuernachzahlungen alles andere als angenehm.
Außerdem bedeutet Selbstständigkeit auch, dass du dich damit befassen musst, was denn alles steuerlich absetzbar ist. Bei den sogenannten Betriebsausgaben, die direkt mit deinen Einnahmen verrechnet werden, sind dies natürlich Arbeitsmaterial, Fahrzeugkosten, Mieten und so weiter. Auch Mitarbeiter kosten Geld, genau wie Versicherungen und Fortbildungen. Nach und nach wirst du herausfinden, dass jede Rechnung wertvoll ist und ein Steuerberater dir hier viel Arbeit abnehmen kann.
Das Finanzamt freut sich natürlich über jeden Euro, den du überweisen sollst. Umso wichtiger ist für dich und deinen Gewinn, dass du deine Buchführung sauber führst, Nachweise behältst und alles Absetzbare auch absetzt. So sorgst du dafür, dass alles mit rechten Dingen zugeht und Ärger vermieden wird. Gleichzeitig ermöglicht es dir eine gute Buchführung, Kostenfallen und Unrentables gut ausfindig zu machen.
Mit dem Handwerksbetrieb durchstarten!
Du hast dich angemeldet, vielleicht sogar Kapital besorgt, das Material ist da und du bist stolzer Besitzer deines eigenen Betriebes. Du hast eine grobe Idee davon, wie deine Arbeit sich finanziell ausgeht. Investitionspläne stehen und du bist motiviert! Und was nun?
Nun, das hängt sehr von deiner Ausgangslage ab. Wichtig ist es zuerst einmal, erste Kunden zu haben. Wenn du bereits welche hast oder als angestellter Handwerker Stammkunden hattest, sind das die richtigen Anlaufstellen. Teile diesen Leuten einfach mit, dass du dich selbstständig gemacht hast.
Zudem kannst du als Handwerker auch Werbung machen. Da Handwerker meistens in ihrer Umgebung arbeiten, sind beispielsweise Anzeigen in lokalen Zeitungen durchaus sinnvoll. Auch Flyer, Visitenkarten und eine Website sind sinnvoll.
Die beste Werbung für Handwerker ist natürlich gute Arbeit. Mund-Propaganda ist effektiv, kostet dich nichts und lebt vom Menscheln. Bei deinen Kunden Zufriedenheit zu hinterlassen, ist also eine gute Maßnahme, um mehr Kunden zu bekommen. Auch hier gilt: Hinterlasse im Zweifel einfach noch einen Flyer oder eine Visitenkarte.
Neben der Notwendigkeit, Kunden zu gewinnen und erste Aufträge anzunehmen, musst du dich zu Beginn deiner Gründung aber auch mit verschiedenen Dingen vertraut machen. Beispielsweise musst du deinen Stundenlohn kalkulieren, deine Buchführung kennen lernen und dich an selbstständiges Arbeiten gewöhnen.
Dass du als Handwerker gründen möchtest, ist aber in jedem Falle ein guter Schritt. Jede Gründung eines Handwerkbetriebes bietet nämlich das Potenzial, dass der Gründer seiner Tätigkeit wirklich mit Leidenschaft und selbstbestimmt nachgeht. Und wenn das Unternehmen schließlich wächst, dann kann es nicht nur anderen Handwerkern Arbeit verschaffen und zu mehr Erfolg führen. Es kann auch zu einer richtigen Größe in seinem Bereich heranreifen.
Und auch, wenn du planst, als Solo-Unternehmer im Handwerk durchzustarten, ist die Gründung das Richtige. Denn wenn du gründest, um wirklich nach deinen Vorstellungen und deinen Vorlieben entsprechend zu arbeiten, steht einem erfüllten und fordernden Berufsleben nichts im Wege.
Wichtig ist es, anzufangen. Die Berufserfahrung hast du als Handwerker, der in die Selbstständigkeit möchte ja. Der Rest sind Bürokratie, Eigenverantwortung und eine gute Portion Fleiß.