Wie kann ich mit Etsy Geld verdienen?
Zuletzt aktualisiert am 9. Aug. 2023
22. März 2019
Zweifelsohne - Geld verdienen im Internet boomt. Und das zwar schon länger, aber der Hype scheint ungebrochen. Ja, vielmehr noch beschleicht jeden Web User das Gefühl: es wird täglich mehr, was man mit einem eigenen Shop oder als sogenannter Influencer mit einer hohen Anzahl an Followern alles erreichen kann. Ob über die modernen Social Media Kanäle wie Instagram & Co., altbewährte Online-Plattformen wie Ebay oder auch der vielleicht etwas weniger bekannte und ein bisschen andere Marktplatz Etsy – um den es hier heute gehen soll. Was das genau ist, wie du mit Etsy Geld verdienen kannst, was du dabei alles beachten musst und was genau du dort verkaufen kannst, erfährst du in den folgenden Abschnitten.
Für alle, die Etsy noch nicht kennen
Etsy zählt zu einem der weltweit größten Online-Marktplätze für Produkte von Designern, Künstlern und Sammlern. Mit einer gut klingenden Philosophie definiert Etsy sein Motto: „Ziel ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, die Wirtschaft zu ändern. Etsy wünscht sich eine Welt, in der kleine Unternehmen einen viel größeren Einfluss auf die Wirtschaft haben, in der lokale Wirtschaftssysteme florieren und in der Menschen Herkunft und Urheberschaft genauso schätzen wie Preis und Komfort. Wir geben dem Kommerz eine Seele und machen die Welt so ein bisschen fairer und nachhaltiger (...). Wir glauben an die Idee, dass Sorgfalt, handwerkliches Können und Freude das Fundament für die beste Arbeit bilden“.
Rein faktisch gesehen, ist Etsy eine im Jahr 2005 gegründete Online-Handels-Plattform für den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten, Vintage-Artikeln und Künstlerbedarf. Nach eigenen Aussagen beschreibt sich Etsy als „weltweiter Marktplatz für einzigartige, besondere, außergewöhnliche und kreative Waren“. Der Hauptsitz befindet sich in New York, 2010 wurde auch eine Niederlassung in Berlin gegründet. Hauptwettbewerber in Deutschland war bis zum Jahr 2018 die Plattform DaWanda, die das gleiche Konzept verfolgte wie Etsy. Allerdings hat sich DaWanda dazu entschlossen ihren Betrieb einzustellen, deshalb wurde die Plattform Ende August diesen Jahres abgeschaltet. Alle Verkäufer und Shops, die das wollten, konnten kostenfrei zu Etsy wechseln. Das ist wohl auch relativ problemlos über die Bühne gegangen. Nun zählt Etsy zu den florierenden Online-Handels-Plattformen schlechthin und zwar weltweit. Und das mit dem Ziel, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die freie Entfaltung von Kreativität in den Vordergrund zu stellen. Dabei sollen sich Menschen über Etsy finden, die das gleiche Ziel verfolgen: Die Welt ein bisschen schöner, vielfältiger und bunter zu machen. Ein ziemlich guter Ansatz, wie wir finden.
Etsy geht über einen normalen Online-Marktplatz aber noch hinaus, denn du kannst dort nicht einfach nur deine Artikel verkaufen. Etsy unterstützt dich dabei, dein eigenes „Geschäft“ zu eröffnen. Ein erster Schritt in deine Selbständigkeit, den du auf andere Weise vielleicht gar nicht gewagt hättest.
Wie du mit Etsy Geld verdienen kannst
Etsy ist nicht vergleichbar mit anderen Verkaufsplattformen wie zum Beispiel Ebay – zumindest was das Angebot anbelangt. Auf Etsy dürfen nur Dinge aus einer dieser drei Kategorien angeboten werden:
- handgefertigte Produkte – das dürfen nur Artikel sein, die vom Verkäufer selber hergestellt und/oder entworfen sind
- Vintage-Artikel – diese müssen mindestens 20 Jahre alt sein
- Kreativbedarf (Material & Werkzeug) – dazu zählen Werkzeuge, Bestandteile, Inhaltsstoffe oder Materialien, die bei der Herstellung eines Produkts oder der Gestaltung eines speziellen Anlasses Verwendung finden.
Die „Auflagen“, die bei den einzelnen Kategorien eingehalten werden müssen, sind klar definiert und engen Regeln unterworfen. Als Verkäufer musst du dies dann auch bestätigen. Zum Beispiel in der Kategorie „Handgefertigt“ musst du erklären, dass alle handgefertigten Artikel nur und ausschließlich von dir hergestellt und / oder entworfen sind. Wenn du einen oder mehrere Partner hast, musst du diese (n) angeben und eine „wahrheitsgetreue“ Beschreibung abgeben. Du darfst zur Präsentation in deinem Shop nur eigene Fotos verwenden.
Was kostet es mich auf Etsy zu verkaufen?
Um auf Etsy aktiv sein zu können, musst du dich als Mitglied anmelden und einen eigenen Shop eröffnen. Das verursacht zunächst noch keine Kosten. Erst ab dem Zeitpunkt, ab dem du deine Artikel einstellst und zum Kauf anbietest, kostet es etwas. Dies ist aber ganz einfach geregelt, es gibt 3 Arten an Verkaufsgebühren:
- Einstellgebühren – das sind 0,17 Euro pro Artikel
- Transaktionsgebühren – bei jedem Verkauf fallen 5 % auf den Verkaufspreis an
- Zahlungsbearbeitungsgebühren – bei Zahlungen über Etsy Payments werden nochmal 4 % zzgl. 0,30 Euro berechnet. Es gibt aber auch andere Zahlungsmöglichkeiten.
Jeder Artikel bleibt vier Monate im Shop oder solange bis du ihn verkauft hast.
Wichtig: Die Einstellgebühren werden in US-Dollar abgerechnet (aktuell ca. 0,20 USD). Wenn du also hier in Deutschland deine Geschäfte in Euro abwickelst, können die Gebühren aufgrund schwankender Wechselkurse abweichend sein.
Wie du deinen eigenen Shop eröffnest:
Das ist ganz einfach:
- du musst dazu nur ein Etsy-Konto eröffnen, also Mitglied werden
- dir einen Namen für deinen Shop überlegen
- deine gewünschte Zahlungsmethode, das heißt wie dich deine Käufer bezahlen sollen
- und deine gewünschte Abrechnungsmethode, das heißt wie du deine Etsy-Gebühren zahlen möchtest, festlegen.
Dann kannst du sofort loslegen, deine Artikel einstellen und verkaufen.
Zahlungsmethoden bei Etsy
Bezüglich der Zahlungsmethode gibt es verschiedene Möglichkeiten: Neben der benutzerfreundlichen und sicheren Direktzahlung und PayPal gibt es zum Beispiel noch die Möglichkeiten von Kredit- und Debitkarten, Google Wallet, Apple Pay und Etsy-Gutscheinen. Deine Verkaufserlöse werden dann in Euro auf dein Bankkonto überwiesen. Dabei ist es egal, aus welchem Land deine Käufer stammen.
Was du unbedingt beachten solltest, wenn du mit Etsy Geld verdienen möchtest
Wenn du Dinge selber herstellst und diese gewerblich und mit einer Gewinnabsicht (regelmäßig) verkaufen möchtest, musst du ein Gewerbe anmelden. Natürlich kannst du auch als Privatperson Dinge / Artikel in deinem Shop verkaufen, womit du dann noch nicht zwangsläufig ein Gewerbe brauchst. Es gibt in Deutschland unterschiedliche Kriterien, die du beachten musst. Als Freiberufler zum Beispiel musst du kein Gewerbe anmelden. Aber wann giltst du als Freiberufler und wann musst du dich als Selbständiger beim Gewerbeamt melden? Das sind alles Dinge, die du im Vorfeld klären musst. Alle wichtigen Infos zur Gewerbeanmeldung haben wir für dich in unserem Blog Artikel Gewerbe anmelden - Schritt für Schritt zum eigenen Gewerbe zusammengestellt.
Fakt ist: Ausschlaggebend ist immer die Verkaufs- bzw. Gewinnabsicht, das heißt wenn du gegen Geld etwas produzierst, Artikel verkaufst oder weiter verkaufst und damit einen Gewinn erzielen möchtest, gilt dies als gewerblich. Das heißt du handelst als Unternehmer, musst also ein Gewerbe anmelden und Steuern zahlen. Dabei ist es unerheblich, in welchem Umfang du das tust.
Ausnahme: Dazu zählen Privatverkäufe oder die Tätigkeit als freier Künstler. Die Grenzen sind dabei oft fließend und es ist nicht immer ganz leicht, hier eine reale Einstufung zu machen. Alle Informationen bekommst du beim Gewerbeamt, beim Finanzamt oder über den Bundesverband der Freien Berufe e.V.
Welche Steuern kommen auf mich zu?
In erster Linie wirst du dich mit der Umsatzsteuer beschäftigen müssen. Dazu kommen dann noch die Einkommenssteuer und die Gewerbesteuer . Alles richtet sich natürlich nach der Höhe deiner Einkünfte aus dem Verkauf.
- Umsatzsteuer: Wenn du erst einmal klein anfängst, bist du wahrscheinlich mit der so genannten Kleinunternehmerregelung am besten beraten. Nach Paragraph § 19 UStG dürfen deine umsatzsteuerpflichtigen Betriebseinnahmen im vorangegangenen Kalenderjahr 17.500 Euro und im laufenden Kalenderjahr voraussichtlich 50.000 Euro nicht übersteigen.
Beide Bedingungen müssen erfüllt sein, dann musst du die 19 % ige Umsatzsteuer nicht berechnen und auch die monatliche Umsatzsteuervoranmeldung für das Finanzamt entfällt.
- Gewerbesteuer: Die Gewerbesteuer wird ab einem Jahresgewinn von 24.500 Euro und mehr fällig. Einkommenssteuer: Diese richtet sich nach der Höhe deiner Einnahmen: Hier gilt ein gesetzlicher Freibetrag (Stand 2018) von 9.000 Euro, liegt dein Einkommen darunter, musst du keine Einkommensteuer bezahlen. Bist du verheiratet, verdoppelt sich die Betrag auf 18.000 Euro. Hast du Kinder, kannst du den Kinderfreibetrag geltend machen, der liegt derzeit bei 7.428 Euro pro Kind.
Brauche ich ein separates Geschäftskonto für meine Verkaufserlöse, wenn ich mit Etsy Geld verdienen möchte?
Wir sagen ja, denn es erleichtert deine Organisation ungemein, wenn du geschäftliche und private Transaktionen voneinander getrennt behandelst. Das praktische Geschäftskonto von Kontist ist dazu ein sehr nützliches Tool, denn durch die vollen und komfortablen Kontofunktionen bist du bestens aufgestellt. Du kannst alles ganz einfach über die Kontist App auf deinem Smartphone nutzen, das Konto ist vollkommen papierlos und daher viel effektiver. Außerdem ein entscheidender Vorteil: Neben einigen Buchhaltungstools bietet das Kontist-Geschäftskonto den so genannten Finanzmanager, der für dich automatisch Steuerrücklagen bildet. So gibt es dann bei der Steuererklärung bestimmt keine bösen Überraschungen mehr. Und das Kontist-Geschäftskonto kostet dich für Kontoführung und beleglose Buchungen nichts.
Etsy – leistungsstark und sicher
Etsy bietet dir als Verkäufer viele Tools, die die Benutzung vereinfachen und dir dabei helfen, dein Business zu maximalem Erfolg zu führen. Die wesentlichen Funktionen kannst du mit der Etsy-App sogar ganz leicht per Tablet oder Smartphone erledigen. Sichere Zahlungen, reibungslose Zahlungsabwicklung und eine ständige Überprüfung deines Erfolgs über bestimmte abrufbare Statistiken machen das Handling zudem sehr effektiv. Zusätzlich bietet Etsy einen guten Verkäuferschutz: Im Falle von Streitigkeiten mit Käufern, das heißt wenn du dich mit einem Verkäufer in einer Angelegenheit nicht einigen kannst, bietet Etsy dir Hilfe in Form eines Streitschlichtungssystems. Allerdings muss der Grund für die Streitigkeit in das Etsy-Verkäuferschutzprogramm fallen. Durch spezielle Marketing-Tools, umfassenden Support und Weiterbildungsmöglichkeiten findest du immer genau die Unterstützung, die du für den Auf- und Ausbau deines Shops brauchst. Für noch mehr Erfolg und der Schaffung deiner eigenen Marke.
Und wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist, empfehlen wir dir auch unseren Blog Artikel Wie kann ich mit Instagram Geld verdienen? .
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Freelance Editor