Konkrete Schritte
Dass Lampenfieber wichtig ist, haben wir oben schon angesprochen. Denn es sorgt dafür, dass du im Kundengespräch höchst konzentriert bist und zur Höchstform auflaufen kannst.
Du solltest stets perfekt vorbereitet in ein Kundengespräch gehen. Je nach Inhaltlichkeit (Kennenlern-Treffen, Präsentation erster Ergebnisse, Honorarverhandlungen etc.) solltest du die wichtigsten Punkte vorher durchgehen. Formuliere, was dein Ziel dieses Termins ist. Geht es zum Beispiel um den Erstkontakt, ist es unerlässlich, sich über den potentiellen Auftraggeber vorab zu informieren. Am besten geeignet: seine Homepage. Wie ist die Firmenphilosophie? Was ist wichtig?
Geht es um eine Präsentation, folge einer klaren Struktur und gehe vor allem auf die Punkte ein, die der Kunde als wichtig beschrieben hat. Hilfreich ist auch, im Vorfeld durchzuspielen, welche Fragen der Kunde an dich haben könnte - gerade wenn es ums Kennenlernen geht. Was wird den Kunden an dir besonders interessieren? Klar, er will natürlich wissen, in wessen Hände er seinen Auftrag legt.
Versuche am besten ohne Erwartungen in das Gespräch zu gehen. Je neutraler du bist, desto objektiver kann dieser Termin laufen. Wenn du schon im Vorfeld negative Assoziationen oder Befürchtungen hast – leider haben diese oft die Bewandtnis, sich dann auch zu erfüllen. Auch wenn das Gespräch in eine andere Richtung verläuft oder der Kunde vielleicht Kritik äußert, versuche offen darauf zu reagieren. Aber mache auch deinen Standpunkt klar. Sehe deinen Kunden immer als Partner – auch in einer Partnerschaft läuft nicht immer alles auf Anhieb rund. Plane etwas mehr Zeit ein, damit du vor dem Termin evtl. draußen noch ein paar Schritte gehen kannst. Das beruhigt immer. Auch Entspannungs- oder Atemübungen helfen, die Aufregung in den Griff zu bekommen. Beiderseitiges Vertrauen ist wichtig. Nur so kann eine Basis für gute Zusammenarbeit geschaffen werden. Hast du deinen Kunden schon kennengelernt, sei stets offen und ehrlich. Es ist immer besser, eventuelle Fehler einzugestehen als darum herum zu lavieren und den Kunden misstrauisch zu machen. (Wenn du in diesem Kontext mehr zum Thema Vertrauen lesen möchtest, dann ist unser Blog Beitrag So gewinnst du das Vertrauen eines Kunden ja vielleiucht etwas für dich. Vielen, die sehr unter Aufregung leiden, hilft es auch, die Termine vorher durchzuspielen. Vielleicht kann dir ein Freund helfen und den Part des Kunden übernehmen. Unterstützend kann es sein, diese Szenerie mit der Videokamera aufzuzeichnen. Dann kannst du genau analysieren, wo du den roten Faden verloren hast, unsicher warst oder ganz aus dem Konzept gekommen bist. Je öfter du das wiederholst, desto sicherer wirst du. Wenn du im Vorfeld im Geiste den Termin mit deinem Kunden bereits erfolgreich bewältigt hast, wird dir das real mehr Sicherheit verleihen. Das ist ein Trick, dem sich auch Mentaltrainer bedienen: Gehe also den Termin vorher bildlich durch. Spule ihn wie einen Film ab, verbessere, was noch nicht gut rüber kommt und sei stolz auf den erfolgreichen Abschluss deines Kundentermins. Schaue dir den Film so oft an, bis du dich ganz sicher fühlst. Dieses Gefühl wird auch in deinem Körper abgespeichert. Wenn du dann im realen Gespräch sitzt, wird dir dein Körper signalisieren, dass du die letzten 10 Situationen erfolgreich gemeistert hast und auch diese jetzt super laufen wird. Denn der Trick: dem Körper ist es egal, ob du vorher nur geübt hast oder es ein realer Termin war.
Und falls dann während des Termins doch alles schief zu gehen scheint und du das Gefühl hast, den Boden unter den Füßen zu verlieren, gibt es auch hierfür noch eine Technik, die dich auf den Boden zurückholen kann. Das ist die so genannte Ankertechnik.
Nötig ist es, dass du dir, bevor du mit irgendetwas startest, deine Stärken bewusst machst. Was kannst du? Worin bist du besonders gut? Warum bist du für diesen Kunden genau der/die Richtige. Mach dir aber auch klar, was vielleicht noch nicht so gut ist. Worin kannst du dich noch verbessern? Für die Ankertechnik geht es aber insbesondere um deine Stärken und Fähigkeiten. Ein Beispiel: Du bist im Kundentermin und kennst dein Potenzial. Doch die Aufregung nimmt Überhand und du wirst unsicher. Plötzlich fühlst du dich klein, inkompetent und hast komplett vergessen, was deine Stärken sind. Um dem vorzubeugen, solltest du in jeder Situation, in der du bisher erfolgreich warst und zukünftig sein wirst, das damit verbundene (Glücks-) Gefühl in dir merken und abspeichern. Das kann geschehen, in dem du es mit einem beliebigen Begriff verknüpfst. Das Erfolgsgefühl ist dann quasi mit diesem Begriff in dir verankert. Wenn du das nächste Mal dann in einer schwierigen Kundensituation steckst, in der du nicht weiter weißt, kannst du mit Hilfe dieses Begriffs das Gefühl zurück- bzw. hervorrufen, dass du in einer Erfolgssituation erlebt hast. Anstatt eines Begriffs kannst du natürlich auch einen kleinen Gegenstand wählen, den du bei Terminen immer dabei hast.