Rechenbeispiel :
Du entscheidest dich, bedruckte T-Shirts zu verkaufen. Deine Umfrage hat ergeben, dass die meisten bereit wären, 20,00 Euro pro Shirt zu bezahlen. Daraus folgt:
Erzielbarer Preis: 20,00 Euro
- Einkaufspreis pro Shirt: 5,00 Euro
- Kosten für den Druck: 5,00 Euro
- Kosten für Verpackung und Versand: 3,00 Euro
Gewinn: 7,00 Euro
Bedenke, dass diese einfache Berechnung nicht alle Kosten berücksichtigt. Weitere Ausgaben für Mitarbeiter, Miete, Strom, Telefon, Internet, Werbung und so weiter können hinzukommen.
Vorteile :
- Du hast das größte Kundenpotential mit dieser Preiskalkulation.
- Es ist einfach.
Nachteile :
- Es besteht die Gefahr, dass du mit dem Preis, den du in den Umfragen herausgefunden hast, deine Kosten nicht decken kannst oder keinen Gewinn machst.
- Es ist ungenau, da die potentiellen Kunden ihre Zahlungsbereitschaft aus dem Bauch heraus festlegen.
- Es gibt keine Garantie, dass die befragten Personen dein Produkt oder deine Dienstleistung auch kaufen. Somit wäre deine Preiskalkulation hinfällig.
Preiskalkulation aus dem Produkt
Diese Art der Preiskalkulation ist die gängigste und wird auch in allen Kursen zur allgemeinen BWL gelehrt. Du berechnest hierbei deinen Angebotspreis ausgehend von deinen Kosten.
Rechenbeispiel :
Wir bleiben bei den obigen T-Shirts. Jetzt gehen wir den Rechenweg genau anders herum und beziehen weitere Kostenfaktoren ein:
- Einkaufspreis Shirt: 5,00 Euro
- Kosten für den Druck: 5,00 Euro
- Kosten für Verpackung und Versand: 3,00 Euro
- Kosten für deine Werbung / Homepage (anteilig): 0,20 Euro
- Kosten für deine Aushilfe (anteilig): 2,00 Euro
= Herstellungspreis: 15,20 Euro
Beachte, dass hier bereits eine Absatzschätzung einfließt. Du solltest also realistisch darüber nachdenken, wie viele Einheiten (seien es T-Shirts oder Beratungsstunden) du pro Monat verkaufen kannst. An dieser Größe kannst du deine anteiligen Herstellungskosten berechnen. Betrachten wir beispielsweise deine Aushilfe: Sie möchte ihren studentischen Geldbeutel aufbessern und bekommt von dir im Monat 450,00 Euro. Natürlich hast du sie bei der Agentur für Arbeit als Minijobber angemeldet und bezahlst deine Arbeitgeberbeiträge. Deine Ausgaben für die Aushilfe belaufen sich also insgesamt auf etwa 610,00 Euro. Die Berechnungsgrundlage findest du hier .
Die Kosten deiner Aushilfe legst du auf die Gesamtanzahl aller verkauften T-Shirts um, zum Beispiel 1.220 Stück. Es geben sich also anteilige Herstellungskosten von 2,00 Euro pro Stück.
Auf den Herstellungspreis schlägst du deinen Gewinn auf. Willst du pro Shirt 5,00 Euro verdienen, so kostet es insgesamt 20,20 Euro. Beachte, dass für deine Kunden die Mehrwertsteuer in Höhe von 19% anfällt. Im Verkauf kosten deine T-Shirts also je 24,04 Euro.
Läuft dein Geschäft wie geschätzt, verdienst du mit einem Absatz von 1.220 T-Shirts pro Monat 6.100 Euro. Hiervon bezahlst du deine Steuern, deine Krankenversicherung und bildest Rücklagen für deine Altersvorsorge.
Vorteile :
- Hohe Genauigkeit bei der Preiskalkulation
- Transparenter Rechenweg
- Du kannst auf einen Blick erkennen, wo du noch Ausgaben einsparen kannst.
Nachteile :
- Du musst deine Ausgaben genau kennen, um sie einrechnen zu können.
- Deine Absatzschätzung sollte möglichst realistisch sein, um die anteiligen Kosten korrekt zu ermitteln.
- Möglicherweise ergibt die Preiskalkulation einen Wert, den deine Kunden nicht bereit sind zu bezahlen.
Preiskalkulation aus dir selbst
Nun bist du der Hauptaspekt: Wie viel Geld musst du verdienen, um deine Lebenshaltungskosten zu decken? Welcher Verdienst wäre schön? Anhand dieser Fragen kannst du deine Preiskalkulation auch beginnen. Diese Form wird vor allem bei Dienstleistungen verwendet, die wenige Hilfs- und Produktionsmittel voraussetzen. Der begrenzende Faktor ist in erster Linie die Zeit, da persönliche Leistungen nur an einem Ort gleichzeitig erbracht werden können.