Versicherung und Vorsorge
Krankenversicherung – was ist das Sinnvollste für dich?
Seit 2009 ist jeder in Deutschland Ansässige dazu verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Als Selbstständiger kannst du in Deutschland zwischen gesetzlicher und privater Kasse wählen.
Dann kommen nämlich folgende Optionen für dich infrage:
Freiwillig gesetzlich versichert als Unternehmer
Du kannst dich freiwillig gesetzlich versichern, wenn du vorher auch schon bei der Gesetzlichen warst. Dazu musst du innerhalb von drei Monaten nach Aufnahme deiner Tätigkeit einen Antrag bei der gesetzlichen Krankenkasse stellen und deine voraussichtlichen Umsätze und Erträge angeben. Für die freiwillige GKV sind i. d. R. Vorversicherungszeiten nötig (12 Monate unmittelbar zuvor oder 24 Monate in den letzten 5 Jahren).
- Deine Beiträge werden auf der Basis deiner gesamten Einkünfte bemessen. Hier geht es um Arbeitsentgelt sowie weitere Einnahmen, zum Beispiel aus Kapitalvermögen oder aus Vermietung und Verpachtung.
- Außerdem kannst du zwischen allgemeinem und ermäßigtem Beitragssatz wählen, je nachdem, ob du Anspruch auf Krankengeld willst.
- Angebot und Preise der Gesetzlichen unterschieden sich nur geringfügig. Es kommt bei der Wahl einer GVK vor allem darauf an, welche individuellen Leistungen für dich wichtig sind. Wenn du z. B. Kinder mitversichern möchtest, solltest du schauen, was die GKV-Leistungen für Kinder und Jugendliche sind. Für einen guten GKV-Vergleich, siehe Finanztip.
Private Krankenversicherung für Selbstständige
Du kannst dich privat krankenversichern, denn gerade als Neugründer findest du bei der privaten Krankenversicherung einige gute und günstige Angebote. Was du allgemein berücksichtigen solltest: Beiträge sind leistungsabhängig und steigen mit der Zeit an. Außerdem kannst du nicht einfach wieder in die gesetzliche Krankenkasse wechseln, nachdem du in die private eingestiegen bist.
- Da du bei den privaten Kassen deinen Vertrag individuell gestalten kannst, ist es wichtig, dir zuerst darüber klar zu werden, mit welchen Leistungen du abgesichert sein willst.
- Nächste Frage: Willst du eine Eigenbeteiligung vereinbaren, die den Mitgliedsbeitrag zwar erheblich senken kann, aber mehr Risiko für dich bedeutet?
- Ist dein Erwartungshorizont klar, solltest du bei Auswahl der Tarife und des Unternehmens viel Zeit und gute Beratung einplanen. Schau dir Internetportale und -vergleiche an, um zu vermeiden, einem Versicherungsvertreter auf den Leim zu gehen.
- Bei den meisten Vergleichen werden generelle Tarife für Grundschutz auf Basis von Geschlecht, Geburtsjahr und Berufsgruppe errechnet. Anschließend kannst du allerdings einen detaillierteren Vergleich anfordern.
Wir haben dazu noch einen sehr ausführlichen Blogpost: Krankenversicherungen für Selbstständige.
Künstlersozialversicherung
Oder du bist als Freiberufler bei der Künstlersozialversicherung und Künstler, Designer oder Publizist. Dazu musst du Beiträge für die Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung an die KSK zahlen, die diese dann an die Krankenkasse weiterleitet, oder an den Gesundheitsfonds. Darüber hinaus übernimmt die KSK 50 % deiner gesamten Sozialabgaben.
Aber hier hört die Sache mit den Versicherungen für Selbstständige leider noch nicht auf...
Viele Unternehmer haften auch mit ihrem Privatvermögen in ihrer beruflichen Tätigkeit. Um kein zu großes Risiko einzugehen, gibt es spezielle Versicherungen für unterschiedliche Arten von Schäden, die durch deine Tätigkeit entstehen können.
Welche Schäden du versicherst, hängt natürlich von deiner Tätigkeit ab und davon, wie risikoreich du unterwegs sein willst.
Unfallversicherung, Rechtsschutzversicherung etc.
Die Unfallversicherung ist ein Zusatz zur Krankenversicherung und kümmert sich z. B. darum, dass du nach Unfällen oder bei Folgen von Berufskrankheiten abgesichert bist, was besonders für Freiberufler wichtig sein kann.
Du kannst dich auch hier für die private oder die gesetzliche Unfallversicherung entscheiden. Die private hat den Vorteil, dass du auch für Unfälle, die außerberuflich stattfinden, versichert bist. Allerdings ist es schwierig, sich in dem Wust an Tarifen zurechtzufinden.
Mit der Rechtsschutzversicherung bist du bei Kosten, die bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung auf dich zukommen, abgesichert. Wann sie sich lohnt, hängt wesentlich davon ab, wie deine eigene Risikoeinschätzung aussieht und welche Unternehmensform du gewählt hast.
Zuletzt, lohnt es sich sowohl für Gewerbetreibende als auch für Freiberufler, noch einen Blick auf die Betriebshaftpflichtversicherung und für Gewerbetreibende auf die Geschäftsinhaltsversicherung zu werfen.
Grundsteinlegung vollendet!
Hast du es bis hierhin geschafft, hast du schon einen grooooßen Teil deiner bürokratischen Pflichten erledigt.
Was das außerdem heißt?
Du hast jetzt einen Rahmen für deine Tätigkeit geschaffen, in dem du dich – ist er erst mal geschaffen – austoben kannst! Natürlich gibt es, wie überall (!), auch bei der Gründung Ausnahmen und weitere Tipps, die man beachten kann – die Liste geht ins Unermessliche.
Aber mit unserer Anleitung hast du schon mal die Grundsteine gelegt. Danach kannst du dich immer noch auf weitere Details konzentrieren.
Was fällt dir noch ein zum Thema „Selbstständig machen“? Über welche besonderen Hürden bist du gestolpert und welche Fragen liegen dir noch auf dem Herzen? Wir freuen uns über jeden Kommentar, der uns dabei weiterhilft, das Thema Selbstständigkeit einfacher und transparenter zu machen.