Als Freiberufler genießt man viele Freiheiten, kann zeitlich flexibel arbeiten und sich seine Zeit einteilen. Man kann aber auch mobil sein und das Büro kurzerhand mal in der Natur aufschlagen. Das ist vielen Berufstätigen Grund genug, sich selbständig zu machen bzw. als Freelancer zu arbeiten.
Damit du diese Freiheiten auch in vollen Zügen genießen und dich voll und ganz auf deine Arbeit konzentrieren kannst, gibt es einige Aspekte, die du dafür beachten solltest. Damit deine Selbständigkeit auf einem sicheren Fundament steht, ist es für dich als Selbstständige/r empfehlenswert, über den Abschluss einiger Versicherungen nachzudenken, die dich und deine Existenz im Schadensfall schützen. Das ist für manche Berufsgruppen zwar eine freiwillige Entscheidung, aber durchaus eine wichtige. Für andere ist es allerdings Pflicht. Die Rede ist hier von der Berufs- und/oder Betriebshaftpflichtversicherung bzw. der Rechtsschutzversicherung .
➲ Denn: Jeder Freiberufler oder Selbständige haftet für Schäden, die durch seine Tätigkeit/Arbeit verursacht werden. Die evtl. Schadenssummen haben meist keine Grenzen, sind also nach oben offen. Das kann deine gesamte Existenz bedrohen.
Versicherungen für Selbstständige: Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung
Eine Berufshaftpflichtversicherung ist so etwas wie eine Haftpflichtversicherung für Selbstständige, die im weitesten Sinne beratend tätig sind (d.h. Beratung von Kunden, Auftraggebern und Mandanten). Sie schützt dich gegen die Ansprüche Dritter, die durch dich zu Schaden gekommen sind bzw. die dies anmahnen. Kann diese Behauptung nicht stichhaltig bewiesen werden oder stimmt sie nicht, kannst du mit dieser Versicherung, die Anschuldigungen und die damit verbundenen Forderungen Dritter gerichtlich abwehren. Bei begründeten Forderungen übernimmt die Versicherung den Schaden gemäß der im Vertrag festgelegten Deckungssumme.
➲ Man spricht oft von der klassischen Berufshaftpflicht. Diese kommt zum Zuge, wenn ein Dritter durch deine Tätigkeit einen Vermögensschaden erleidet. Deswegen ist auch die Bezeichnung Vermögensschadenhaftpflicht gebräuchlich. Sie schützt aber auch bei Personen- und Sachschäden.
Für einige Berufe (solche, die sich vorwiegend mit dem Vermögen Dritter beschäftigen) wie z.B. Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer, Notare, Versicherungsvermittler und Steuerberater ist der Abschluss einer Berufshaftpflichtversicherung aufgrund des hohen Berufsrisikos gesetzlich vorgeschrieben. Durch Fehler oder auch falsche Beratungen kann ein hoher Vermögensschaden zustande kommen. Ohne diese Versicherung dürfen diese Berufsgruppen gar nicht tätig sein.
Weitere Berufsgruppen, für die dies gilt, sind aber auch Ärzte, Apotheker, Heilpraktiker. Hier kommt es zwar in der Regel nicht zu Vermögensschäden, aber Hier sind eher Schäden durch etwaige Beratungs- und / oder Behandlungsfehler möglich.
Eine Betriebshaftpflichtversicherung deckt andere Risiken ab: Sie schützt dich vor Schäden, die Dritte durch deine betriebliche Tätigkeit erleiden könnten. Auch Schäden, die deine Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit verursachen, sind so versichert. Deswegen spricht man hier auch oft von der Gewerbehaftpflichtversicherung.
➲ Ganz allgemein könnte man sagen: Eine klassische Betriebshaftpflichtversicherung schützt dich bei Personen- und Sachschäden, bzw. dann auch aus den eventuell daraus entstehenden Vermögensfolgeschäden.
Die Abgrenzung beider Versicherungen ist nicht immer leicht. Welche Versicherung für Selbstständige empfehlenswert ist, hängt immer vom Einzelfall ab, außer du gehörst zu den „eindeutigen“ Berufsgruppen, für die der Abschluss Pflicht ist. Oft sind auch beide Versicherungen in Kombination ratsam. Wenn du unsicher bist, welche du für deine Tätigkeit benötigst, nehme auf jeden Fall eine unabhängige Beratung in Anspruch.